Alarm in Baden: Trinkwasser in einigen Stadtteilen verunreinigt

Markiert sind die teile der stadt, die betroffen sind. | Foto: Stadtgemeinde
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Die Stadtgemeinde Baden informiert mit folgenden zeilen ihre Bürger über eine Trinkwasserverunreinigung. Das Wasser muss drei Minuten lang abgekocht werden. Am donnerstag Nachmittag könnten weitere Details vorliegen. Die Information wird per Aushängen und Lautsprecherdurchsagen verbreitet.

Hier der Originaltext:

Das Badener Trinkwasser gilt als eines der besten. Diese hohe Qualität wird nicht zuletzt durch regelmäßige, strenge Kontrollen und laufende Investitionen in die Infrastruktur gewährleistet.

Im Zuge der letzten Proben-Entnahmen bestätigte sich diese Spitzenqualität in vier von fünf Proben. Leider wies die im Leopoldsbad gezogene Wasserprobe eine Belastung durch Enterokokken und Coliforme Bakterien auf.

Die Stadtverwaltung hat sofort reagiert und zahlreiche weitere Proben im gesamten Stadtgebiet entnehmen lassen, um unverzüglich zielorientierte Maßnahmen treffen zu können. Außerdem sind gegenwärtig Mitarbeiter im Stadtgebiet unterwegs, um präventiv in möglich betroffenen Gebäuden zu informieren. Als Vorsichtsmaßnahme bleiben außerdem bis zur vollständigen Abklärung alle öffentlichen Trinkbrunnen im betroffenen Gebiet gesperrt.

Weiters ersucht die Stadtverwaltung, aus Vorsichtsgründen im potentiell betroffenen Bereich (das ist im Wesentlichen das Stadtgebiet nördlich der Schwechat bzw. östlich der Vöslauerstraße) folgende Nutzungseinschränkungen zu beachten: Das Wasser sollte bei Verwendung als Trinkwasser bzw. als Kochwasser bis zur vollständigen Abklärung der Situation nur im ausreichend desinfizierten Zustand verwendet werden (zumindest 3-minütiges Abkochen). Dieses abgekochte Wasser kann bedenkenlos getrunken werden, sollte jedoch nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden.

Sie erhalten von uns unverzüglich weitere Informationen, sobald die Ergebnisse der neuerlichen Probeentnahmen vorliegen.

Ende des Originaltextes

Die Stadt Baden bezieht ihr Wasser aus Ebenfurth. Der restliche Bezirk Baden (Ausnahme Klausen Leopoldsdorf und Alland) bezieht sein Wasser vom wasserverband der Triestingtal- und  Südbahngemeinden und ist nicht betroffen.

gesundheitliche Auswirkungen von Enterokokken (quelle: wasserhelden.net)

Eine Aufnahme von Enterokokken durch beispielsweise belastetes Trinkwasser kann für Sie schädliche gesundheitliche Konsequenzen haben. Diese Bakterien können Harnwegsinfekte und Eileiterentzündungen auslösen. Bei Frauen besteht die Gefahr, dass sich diese Infektion auf die Harnblase ausbreitet. Wundinfektionen und Abszesse innerhalb des Bauchraums gehören auch zu den möglichen Folgen einer Infektion. Auch ein Befall des Herzens, insbesondere eine Entzündung der Herzinnenhaut, und eine Bauchfellinfektion können nicht ausgeschlossen werden [5].

Ein besonderes Risiko, an Enterokokken zu erkranken, haben Sie als Person mit geschwächtem Immunsystem. Mögliche weitere Symptome sind diesbezüglich Fieber, Schmerzen und ein verändertes Blutbild. Enterokokken werden durch die Aufnahme in Kleinstmengen mit der Nahrung resistent gegenüber bestimmten Antibiotika [4] [11].

Wenn Sie privat vorsorgen und Enterokokken aus dem Trinkwasser entfernen wollen, können Sie auf technische Verfahren zurückgreifen. Geeignet für diese Mikroorganismen sind Filtersysteme wie Aktivkohle-Blockfiltration (Mikrofiltration) oder Umkehrosmose (Membranfiltration).

coliforme Bakterien (quelle wikipedia)
Coliforme Bakterien dienen laut der Trinkwasserverordnung als Verschmutzungsindikator für Trinkwasser. Als Grenzwert laut Trinkwasserverordnung dürfen Coliforme Bakterien in 100 ml Wasserprobe nach einem Anreicherungsverfahren nicht nachweisbar sein. Werden erhöhte Werte festgestellt, müssen Maßnahmen getroffen werden, diese Bakterien im Trinkwasser abzutöten (Chlorung, Ozonierung) bzw. auszuspülen.

Markiert sind die teile der stadt, die betroffen sind. | Foto: Stadtgemeinde
So wurden die Kunden vom Wasserwerk informiert | Foto: Privat

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