"Amtsschimmel" wiehert beim Gasslfest
KOTTINGBRUNN. Helmut Himmer ist empört. Am 14. August veranstaltete er ein Gasslfest in der Inselgasse, wo er auch selbst wohnt. So wie schon im Jahr 2013 war das Fest auch heuer wieder ein "Erfolg der Gemütlichkeit".
Ungemütlich wurde es für den ehemaligen Zimmermeister jedoch einige Wochen später. Denn da flatterte ihm ein behördliches Schreiben ins Haus. "Sieben Seiten mit detaillierten Gesetzestexten, Lageplänen etc. - und das alles für ein paar Stunden feiern!" schüttelt Himmer den Kopf. Und der Gipfel des Ganzen: Er muss 83 Euro Abgabe bezahlen. Im Vorjahr ging das alles noch wesentlich unbürokratischer über die Bühne. "In 12 Zeilen wurde mein Festl genehmigt, Abgaben Null."
Nachdem für das Gasslfest auf Eigenregie Getränke und Speisen gekauft und kostenlos abgegeben werden - "einfach, um die Nachbarschaftlichkeit zu pflegen!" - kommen nun zu all den Ausgaben eben noch 83 Euro dazu. "Nächstes Jahr feiere ich nur mehr bei mir daheim im Garten!" kündigt Himmer an und sieht in der Vorschreibung den langsamen Tod von nachbarschaftlichen Initiativen. "Wenn man schon was tut, will man doch dafür nicht auch noch bezahlen."
Vizebürgermeister Windbüchler (FPÖ) glaubt, dass die Vorgangsweise der Gemeinde durchaus dem Buchstaben des Gesetzes folgt. Es gebe aber viele andere Gasslfest-Veranstalter in Kottingbrunn, denen so vielleicht auch die Freude vergehen könnte. "Es wäre schön, wenn wir einen anderen Weg finden könnten."
Himmer ist jedenfalls nicht gewillt, die 83 Euro zu bezahlen. "Da lasse ich mich lieber pfänden!"
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