Auf den Spuren von Andy Warhol
KOTTINGBRUNN. Im Dezember wird er sein Studium an der Hochschule für Illustration in Bochum beenden: Der Kottingbrunner Julian Joel Messar, 23, ist aber schon jetzt für seine Airbrush-Gemälde in der ganzen Region bekannt. Hat man die Bilder einmal gesehen, gehen sie einem nicht aus dem Kopf: Da bevölkern Aliens, lebende Schachfiguren, farbenprächtige Fantasy-Gestalten und Märchenfiguren die Leinwand.
„An Airbrush fasziniert mich, dass man es mit allen Techniken bis hin zur digitalen Kunst mischen kann“, sagt der einstige Schüler der HTL Malerschule in Baden, wo er bei einem Praktikum bei Airbrushkünstler Knud Tiroch ausTribuswinkel für diese seit den 1970er-Jahren und durch HR Giger bekannt gewordene Technik begeistern ließ. "Man kann mit den Airbrush-Pinseln in verschiedener Stärke ganz feine Konturen anfertigen. Mich fasziniert vor allem schnelle Bewegung und realistische Darstellung", so Julian Joel Messar. Sein Vater Stefan ist ein begeisterter Schachspieler und auch der Junior hat so manchen König schon schachmatt gesetzt. Das Spiel, das in Kottingbrunn lange Tradition hat, inspiriert den jungen Mann zu einer ganzen Schach-Serie: "Da werden Springer und Türme und Königinnen lebendig".
Nach Abschluss des Studiums will Julian als Illustrator arbeiten. (Computer)-Spiele-Verpackungen, Bücher oder Motorräder und Autos - alles sieht mit den Fantasyfiguren eindrucksvoller aus. Der junge Mann ist aber auch von gesellschaftlichen Themen fasziniert, die er in seiner Kunst umsetzt: etwa im Bild "Der Zeitfresser", mit dem er sich kritisch zum jahrzehntelangen Fernsehkonsum äußert.
Zur Sache
Airbrush [ˈɛɹbɹʌʃ] (englisch für „Luftpinsel“) bezeichnet eine kleine Variante einer Spritzpistole, welche nur etwas größer als ein Kugelschreiber ist. Häufig wird aber auch die Maltechnik mit einer Airbrushpistole beziehungsweise das entstandene Gemälde als Airbrush bezeichnet, so dass es schnell zu Begriffsverwirrungen kommt.
Die Maltechnik mit der Airbrushpistole findet beispielsweise im Modellbau, beim Nageldesign, Bodypainting, für Makeup und in der grafischen Kunst Anwendung. Sie erlaubt es, feinste Farbverläufe zu erstellen, was eine Grundvoraussetzung für die fotorealistische Malerei ist. Aber auch das Erzeugen gleichmäßiger Flächen ist mit der Airbrushpistole möglich.
Der Ursprung der Airbrushtechnik ist umstritten und beginnt schon in der Steinzeit, wie verschiedene Höhlenmalereien beweisen. Die erste Druckluftspritzpistole wurde 1870 patentiert.
Die ersten Bilder, die mit der Airbrushtechnik gemalt waren, wurden von Kunstliebhabern und Museen mit dem Argument abgewiesen, sie seien mit „nicht künstlerischen Mitteln“ gemalt worden. Von der praktischen Anwendung in Grafik und Illustration stieß die Airbrushtechnik schließlich durch die Stile Bauhaus und Pop Art (Andy Warhol) in den Bereich der Kunst vor.
Um 1960 entwickelten sich eigene Kunstformen wie Fotorealismus oder Hyperrealismus als klassische Betätigungsfelder für Airbrushtechnik. Erst um 1970 wurde Airbrushdesign als Kunstrichtung anerkannt. Einer der ersten Airbrush-Künstler in Deutschland ist Gernot Bubenik. Bekannte Airbrush-Künstler sind z.B. H. R. Giger oder Paul Wunderlich. (Quelle: Wikipedia)
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