Der Zarewitsch: zwischen Liebe und Pflichtgefühl
BADEN. Bühne Baden-Intendant Michael Lakner hat sich für das zweite Stück in der Sommerarena, welches er selbst inszenieren wird, für die authentische Geschichte über Nikolaus II. entschieden.
„Er war ein Zarewitsch, der kein Zar werden wollte“, erzählt Lakner. „Aber aufgrund der Nachfolge-Regelung musste er den Thron besteigen.“Dafür opfert er auch die Liebe zur Tänzerin Sonja, die ihm einst zugeführt wurde, um ihn für die Ehe vorzubereiten. „Im Grunde ist der Abschied schon in ihrer ersten Begegnung enthalten“, so Lakner. „Eigentlich spielen sie zwei Stunden lang diesen Abschied.“ Im Gegensatz zu dieser romantischen Liebe gibt es das wollüstige Buffopaar, dessen Dialoge voll von erotischen Anspielungen sind. Diesen Kontrast herauszuarbeiten, reizt Michael Lakner. Genau so wie die zwischenmenschlichen Töne in dieser opernhaften, lyrischen Operette des späten Lehárs – die der geniale Komponist seinem Lieblingstenor Richard Tauber quasi auf den Leib geschrieben hatte. Lieder wie das wehmütige „Wolgalied“, „Warum hat jeder Frühling, ach, nur einen Mai“ und „Einer wird kommen“ sind Evergreens, die seit ihrer Entstehung Musikliebhabern ans Herz greifen.
Die Hauptrollen singen Jevgenij Taruntsov und Maya Boog. Die Musikalische Leitung hat Oliver Ostermann über.
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