Rauchverbot: ja, jein, nein?
BEZIRK BADEN (Gerhard Lorenz). Seit 2009 gilt in Österreichs Lokalen grundsätzlich ein Rauchverbot, allerdings durfte in getrennten Räumen weiter geraucht werden.
Die letzte SPÖ-ÖVP Regierung beschloss schließlich ein generelles Verbot des blauen Dunstes in der Gastronomie, das ab Mai 2018 in Kraft treten hätte sollen. Wäre es nicht von der aktuellen ÖVP-FPÖ Regierung gekippt worden. Nun wird das "Don't smoke"-Volksbegehren von der Bevölkerung gestürmt, man will erreichen, dass das generelle Rauchverbot wie beschlossen eingeführt wird.
Wie sehen es die Gastronomen?
Bezirksvertrauensmann Gerhard Maschler, bekannt als Schnitzelwirt in Wienersdorf, meint dazu: „Ich hoffe, Österreich hat keine anderen Sorgen als das leidige Rauchthema. Ich sympathisiere mit keiner politischen Partei, ich sympathisiere allerdings mit den Wünschen meiner Gäste. Und in meinem Lokal funktioniert das Miteinander, Raucher nehmen auf Nichtraucher Rücksicht. Während des Mittagessens und auch am Nachmittag wird nicht geraucht. Da gehen Raucher automatisch vor das Lokal und erst am Abend wird in einem Extraraum gepafft. Es wird immer gesagt, wie gut das Rauchverbot in anderen Ländern funktioniert, dabei wird aber nicht erwähnt, wie viele Existenzen mit diesem strikten Verbot draufgingen. Dazu Allergenverordnung, behindertengerechte Eingänge, Registrierkassa. Wie viele Wirte gibt es noch bei uns im Bezirk Baden? Ich finde, die derzeitige österreichische Lösung des Rauchthemas sollte bleiben."
Striktes Nein im "Central"
Es ist ein typisches „Wiener Kaffeehaus“, das "Café Central“ in Baden. Gemütlich seinen Melange genießen, dabei Zeitungen lesen und vielleicht eine Zigarette? „Nein, seit ich das Lokal vor etwa drei Jahre übernommen habe, gilt absolutes Rauchverbot“, sagt Pächter Mario Kreiker. „Man muss sich als Gastronom entscheiden, entweder oder. Und ich machte mit meinem Verbot des Rauchens sehr gute Erfahrung. Die Leute sind über die gute Luft in meinem Lokal froh. In den drei Jahren haben vielleicht zehn Leute nachgefragt, ob sie im Cafe rauchen dürfen. Aber es gibt Heizstrahler und Aschenbecher im Garten. Und im Sommer wird dort sowieso fleißig gepafft.“
Erst kürzlich schlossen sich Traiskirchner Heurige zusammen und verbannen den "Blauen Dunst" mit dem Slogan "Wir sind so frei" freiwillig endgültig aus ihren Lokalen.
Hier geht's zum Stand der Unterstützungserklärungen in allen österreichischen Gemeinden
Das Volksbegehren kann noch bis Anfang April unterzeichnet werden.
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