Uralt-Wasserleitung macht der Gemeinde Kopfweh
Eine Uralt-Wasserleitung bereitet der Klausen Leopoldsdorfer Ortspolitik und den Bürgern Kopfzerbrechen.
KLAUSEN-LEOPOLDSDORF. Frau K. (70) erschrak nicht schlecht, als sie von einer Reise heimkam. In der Wohnung roch es seltsam: In der Abwasch stand bis zum Rand schwarzes Wasser und stank. "Ich entdeckte Erdbrocken und kleine Steinchen und rätselte, was da passiert sein konnte."
Rohrbruch als Ursache?
In Aggsbach, einem Ortsteil von Klausen-Leopoldsdorf, hatte es vor Kurzem - zum wiederholten Mal - einen Rohrbruch gegeben. Um die Schadstelle zu finden, musste das Wasser mehrmals ab- und wieder angedreht werden, dadurch könnte sich das Wasser über den Abfluss zurück ins Waschbecken der Küche von Frau K. gedrückt haben. Möglicherweise schwappte es auch stoßweise über das Becken, denn auch am Küchenboden lagen Erdbröckchen. Die Ursache wird derzeit untersucht. In Klausen-Leopoldsdorf sind aber Wasserprobleme kein Einzelfall, wie Bürgermeister Lameraner weiß: "Unsere Wasserleitung ist 40 Jahre alt und entsprechend desolat. Nach der Winterkälte bersten die alten Plastikrohre. Ein Sanierungskonzept wird im Frühjahr präsentiert, es wird wohl 5 Millionen teuer, wir haben aber als Sanierungsgemeinde kein Geld." "Leistbar wären ein Alarmsystem über SMS und E-Mail an alle Bürger", sagt der Gemeinderat der Grünen, Erich Hengl. Denn: "Sonst kann es schon passieren, dass man eingeseift unter der Dusche steht und das Wasser ist plötzlich weg, weil wieder einmal nach einem geborstenen Rohr gefahndet wird."
Info-System muss her
Laut Bürgermeister sei die Datensammlung mit 700 E-Mail- und SMS-Kontakten noch im Gang und müssten in ein eigenes Programm eingespielt werden, damit das Notalarmierungssystem aktiv werden könne. Er hofft, dass es noch heuer fertig ist.
Zu klären ist außerdem, ob nach den Rohrbrüchen (wie offenbar bei Frau K.) das Wasser wieder Trinkqualität hat. Die nächste (vierteljährliche) Überprüfung der Wasserqualität wäre erst im März. Die Grünen drängten aber nun auf eine aktuelle Überprüfung, da eine Verunreinigung mit Fäkalkeimen nicht auszuschließen sei. Im Laufe der Woche soll das Ergebnis vorliegen.
Vierteljährliche Überprüfung
Wegen der besonderen Situation in Klausen-Leopoldsdorf gibt es nun vierteljährliche (statt wie üblich einmal jährliche) Wassertests. Klausen-Leopoldsdorf wird über eine Ringwasserleitung aus Alland und Hochstraß versorgt.
Zur Sache
Eine durchschnittliche Familie (2 Erwachsene, 1 Kind, Einfamilienhaus) zahlt in Klausen Leopoldsdorf aktuell für den Kubikmeter Wasser 2,80 Euro nette plus 10 % Umsatzsteuer. Die Bereitstellungsgebühr ist 150 Euro plus 10 % USt. Somit ergeben sich jährliche Kosten für diese Familie von 473 Euro im Jahr, dazu kommen noch die Abwassergebühren mit jährlich 460 Euro.
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