Nach Schlumberger-Entscheid: Eine Stadt in Katerstimmung
BAD VÖSLAU/MÜLLENDORF. Diese Wirtschafts-Nachricht schlug am 12. Juni medial wie eine Bombe ein. Schlumberger siedelt seine Produktion aus Wien nach Müllendorf ab und kommt nicht nach Bad Vöslau, wo man sich ebenfalls sehr um den heimischen Traditionsbetrieb bemüht hatte.
Doch keine Rückkehr zu den Wurzeln
Immerhin sind die Wurzeln von Schlumberger am heimischen Goldeck. Im Gespräch verrät der Müllendorfer Bürgermeister Werner Huf (SPÖ), für den "ein Märchen wahr wurde", sein Erfolgsgeheimnis. In seiner 1450 Einwohner-Gemeinde nahe Eisenstadt besteht seit 20 Jahren ein gemeinsam mit der burgenländischen Landesgesellschaft Wibag entwickeltes Industriegebiet, auf dem Schlumberger nun ein 122.000 Quadratmeter großes Grundstück besiedeln wird.
Werner Huf vermutet, dass die Größe des voll aufgeschlossenen Grundstücks ausschlaggebend für die Entscheidung von Schlumberger war und führt auch das große Arbeitskräftepotenzial ins Treffen. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden verzichtet man in Müllendorf nicht auf Kommunalsteuereinnahmen, um einen Betrieb "anzulocken".
Des einen Freud', des ander'n Leid: Der Vöslauer Stadtchef Christoph Prinz (Liste Flammer) sagte zu Medien über die Schlumberger-Entscheidung: "Gegen EU-Fördertöpfe und günstige Grundstückspreise im Burgenland waren wir hier in Niederösterreich trotz intensiver Verhandlungen machtlos."
"Grünen haben es verhindert"
Politisch wird in der Kurstadt den Grünen "die Schuld" gegeben, die als einzige gegen die vorauseilende Umwidmung der nötigen Grünflächen in Betriebsgebiet gestimmt hatten.
Die Stimmung vor der Gemeinderatssitzung am 22. Juni ist aufgeheizt. Liste Flammer-Gemeinderat Markus Wertek Richtung Grüne: "Die Verhinderer haben gewonnen." Und FPÖ-Gemeinderat Peter Gerstner legt nach: "GRÜN ging es nicht um Schaffung neuer Arbeitsplätze!"
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