Magic Priest Gert Smetanig
Häschen und zersägte Assistentinnen
Gert Smetanig ist nicht nur als Dechant des Bezirks Braunau bekannt: In der Zauberercommunity hat sich der gebürtige Kärntner als "Magic Priest" mittlerweile einen Namen gemacht. Sein magisches Talent stellt er bei diversen Auftritten seit Kindertagen unter Beweis.
BEZIRK BRAUNAU (kat). Alles begann mit einem Zauberkasten, den Gert Smetanig als siebenjähriger zu Weihnachten bekam. "Und schon war ich mit dem Zauberervirus infiziert", erzählt der Dechant des Bezirks und seit nunmehr 35 Jahren leidenschaftlicher Zauberer.
Magische Gehversuche
Seine ersten Auftritte fanden im Kreise seiner Familie und vor seinen Schulkameraden in der Volksschule in Klagenfurt statt. "Damals zeigte ich unter anderem so Tricks wie aus einer zusammengerollten Zeitung eine riesige Zeitungspalme erscheinen zu lassen", erinnert sich der Magier. Mit 15 Jahren ging es dann zum ersten Mal auf die Bühne. Schnell folgten verschiedene Engagements in Kärnten – von Auftritten in Ferienlagern bis hin zu Zaubershows bei Familienmessen. Damals trat er noch unter dem Künstlerpseudonym "Great Magic Fantasio" auf. "Meine Mutter hatte immer Angst, dass ich zum Zirkus gehe", lacht Smetanig. Unterstützt hat sie ihn trotzdem stets: Als der junge Zauberlehrling noch ohne Führerschein unterwegs war, chauffierte ihn seine Mama zu den Auftritten. "Meine Eltern unterstützten mich immer – auch finanziell", erinnert sich der Kleriker.
Heuer im Herbst plant er, sein 35-jähriges Zaubererjubiläum mit einer Show zu zelebrieren. "Eigentlich wäre die Jubiläumsshow für März geplant gewesen – jetzt findet sie voraussichtlich an vier Terminen im Oktober statt", freut sich Smetanig.
Von Häschen, Tauben und zersägten Assistentinnen
Als Smetanig seine Priesterausbildung abschloss, legte er seinen "alten" Künstlernamen ab und trat fortan als "Magic Priest" auf. Einen Widerspruch in der Tätigkeit als Pfarrer und Zauberer sieht er nicht, vielmehr gäbe es durchaus Gemeinsamkeiten:" Thomas Gottschalk, der selbst mal Priester werden wollte, erzählte mal in einer Show, dass ein Priester, ebenso wie ein Entertainer die Fähigkeit besitzt, Leute mit Erzählungen über Jesus Botschaft zu faszinieren. So sehe ich das auch."
Wie es sich für einen Zauberer von Welt gehört, hat auch Smetanig die eine oder andere Assistentin zersägt. "Natürlich habe ich das gemacht. Ich habe eine meiner Assistentinnen aber auch auf 30 Zentimter schrumpfen lassen", schmunzelt der Priester.
Die Einbindung von Häschen und Tauben in Zaubershows sieht er allerdings sehr kritisch:" Ich habe einmal zwei Hasen in einer Zaubershow gehabt. Anschließend durften sie aber zu einer Familie mit großem Garten ziehen. Da wurden die Häschen dann auch immer dicker und hätten sich für die Teilnahme nicht mehr wirklich geeignet. Und das Herzaubern von Hasen und Tauben ist einfach nicht tierfreundlich."
Zauberer unter sich
In jungen Jahren trat Smetanig bei seinen Shows mit Lederjacke auf: "Ich war damals ein großer Fan von David Copperfield. Ich habe ihn auch schon zweimal in Las Vegas besucht." Auch Siegfried, Zauberer des legendären Magierduos Sigfried und Roy, traf er einst persönlich. Alle drei Jahre findet ein internationaler Zaubererkongress statt.
"Da kommen bis zu 6.000 Zauberer aus aller Welt. Es werden Seminare und Fortbildungen angeboten, man tauscht sich untereinander aus, am Abend gibt es tolle Abendessen und Shows. Auch Zauberhändler sind vor Ort und präsentieren die neuesten Produkte. In Österreich gibt es auch immer einen Kongress. Ich bin außerdem seit eineinhalb Jahren im Vorstand vom Magischen Ring Austria", erzählt der Magier.
Die Zeit der Pandemie nutzte er unter anderem für das Einstudieren neuer Zaubertricks, die bei der geplanten Show im Herbst gezeigt werden:" Das Programm für die Jubiläumsshow steht bereits. Es gibt völlig neue Einlagen. Auch die Geschichten, die ich zu den Tricks gerne erzähle, habe ich schon kreiert."
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