Ein paar Stunden Zeit für sich selbst

BEZIRK BRAUNAU (ebba). „Angehörige zu Hause zu pflegen, ist ein 24-Stunden-Job. Viele laufen da schnell Gefahr, an Burn-out zu erkranken. Man vergisst auf die eigenen Bedürfnisse, hat kaum Zeit für sich selbst. Da ist es eine große Entlastung zu wissen, dass es jemanden gibt, der für ein paar Stunden die Betreuung übernehmen kann“, erklärt Angelika Karrer aus Ranshofen. Sie ist ausgebildete Altenfachbetreuerin und hat in den vergangenen Jahren im mobilen und stationären Bereich gearbeitet. Karrer hat sich nun selbstständig gemacht und möchte eine Lücke in der Pflegebetreuung schließen. „Es gibt zwar die 24-Stunden-Betreuung und mobile Dienste, wenn ich aber als pflegender Angehöriger für ein paar Stunden eine Betreuung suche, wissen viele nicht, an wen sie sich wenden sollen. Daher biete ich nun diese stundenweise Betreuung an.“

Karrer hat selbst jahrelang ihren Großvater zu Hause betreut und weiß um die Probleme, mit denen sich pflegende Angehörige konfrontiert sehen. „Man vergisst, sich auch einmal um sich selbst zu kümmern, weil man ja immer da sein muss“, weiß die 36-Jährige. „Mein Schwerpunkt liegt in der Betreuung. Das heißt, ich gehe mit meinen Klienten spazieren, erledige Einkäufe und anfallende Hausarbeiten, koche das Essen, lese ihnen vor und vieles mehr. Ich übernehme aber nicht die Pflege. Das ist Sache der Angehörigen und mobilen Dienste. Ich mache niemandem Konkurrenz.“

„Zurzeit biete ich die stundenweise Betreuung noch alleine an. Ich suche aber nach Kolleginnen oder Kollegen, die mit mir diese auf selbstständiger Basis beruhende Betreuungsform anbieten. Wichtig ist, dass man mindestens eine Heimhelfer- oder Altenfachbetreuer-Ausbildung abgeschlossen und im Umgang mit älteren Menschen Erfahrung hat“, betont die Mutter von drei Kindern.