Investition in Tittmoninger Becken
1,8 Millionen Euro für Sanierung der Salzach

- Die Sanierungsarbeiten der Salzach belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Auf drei Kilometer Länge wird die Salzach saniert.
- Foto: Scharinger
- hochgeladen von Katharina Bernbacher
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus investiert 1,8 Millionen Euro in die Sanierung der Salzach: Flussabwärts der Tittmoninger Brücke, die Österreich mit Bayern verbindet, wird bereits in den nächsten Tagen mit den Sanierungsarbeiten begonnen.
TITTMONING, OSTERMIETHING. Mit einer Gesamtsumme von 1,8 Millionen Euro will das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) die untere Salzach sanieren: Ziel der Arbeiten ist es, die Salzach zu renaturieren und die Sohleeintiefung zu stoppen. Die Kosten der Arbeiten auf österreichischer Seite, rund 1,8 Millionen Euro, werden zur Gänze vom Bund getragen. Der deutsche Anteil wird vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms finanziert.
„Seit bereits 200 Jahren werden die wasserbaulichen Arbeiten an der Salzach grenzüberschreitend zwischen Bayern und Österreich gemeinsam geplant und umgesetzt. Nach der im 19. Jahrhundert erfolgten massiven Regulierungstätigkeit wird bei den nun laufenden Planungen und Baumaßnahmen darauf geachtet, dass die technischen Eingriffe so gering wie nötig gehalten werden und der Natur so viel Raum wie möglich wieder zurückgegeben wird“, betont Elisabeth Köstinger Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT).
Sanierungsarbeiten
In den letzten Jahrzehnte hat sich die Salzach immer weiter eingegraben und die Flusssohle vertiefte sich stetig. Durch die fortschreitende Eintiefung ergaben sich zahlreiche Probleme etwa beim Hochwasserschutz, sowie auch bei den natürlichen Tier- und Pflanzengesellschaften. Durch die Sanierungsarbeiten, die nach intensiven Untersuchungen in den nächsten Tagen starten, soll der Prozess der weiteren Vertiefung gestoppt und das Gewässer zu einem lebenswerten Naturraum umgestaltet werden.
Rund drei Kilometer abwärts der Salzachbrücke, die die Ortschaft Ettenau in Ostermiething und Tittmoning im benachbarten Bayern verbindet, werden die alten Steine der Uferverbauungen entfernt. Außerdem wird die Salzach mit Baggerarbeiten um rund zehn Meter aufgeweitet. Die Salzach soll sich so vorrangig aus „eigener Kraft“ heraus in den nächsten Jahrzehnten von derzeit zirka 110 Meter auf 190 Meter aufweiten. Durch die Aufweitung soll Druck auf die Flusssohle verringert werden und in weiterer Folge die Sohlerosion verringert werden. "Mit dieser Maßnahme schaffen wir flache, ökologisch wertvolle Uferzonen, die nicht nur als Laichplätze für Fische wichtig sind, sondern auch einen attraktiven Naherholungsraum für die Bevölkerung bieten werden. Dazu wird auch der Treppelweg erneuert. Für die gesamte Maßnahme wurden rund 15 Hektar Auwald von den Österreichischen Bundesforsten erworben", betont Köstinger. Das abgegrabene Schottermaterial wird im Uferbereich eingebracht und vom Fluss bei Hochwasser mitgerissen und im Gewässerlängsverlauf verteilt. Dadurch wird sich die Flusssohle der Salzach durch mobilisiertes Schottermaterial selbstständig wieder langsam aufhöhen.
„Ich freue mich, dass wir jetzt mit den Arbeiten zum Wohl der Menschen und zur Verbesserung der ökologischen Situation der Salzach im Tittmoninger Becken zügig starten können und wir nehmen für dieses Projekt rund 1,8 Millionen Euro in die Hand“, betont die Bundesministerin.
Besondere Vorgaben
Unter Koordination und Aufsicht der Bundeswasserbauverwaltung Oberösterreich, vertreten durch die Abteilung Wasserwirtschaft mit dem Gewässerbezirk Braunau, werden die Arbeiten durchgeführt. Da die Sanierung in einem NATURA 2000 Schutzgebiet erfolgt, bedarf es einer besonderen Sensibilität. So dürfen die Arbeiten etwa nur im Zeitraum von Oktober bis März erfolgen. Im Frühjahr 2022 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
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