Abfall war gestern
Themen wie "Nachhaltigkeit" und "Klimaschutz" wurden in einer Gesprächsreihe am Stiegl-Gut in Wildshut besprochen.
WILDSHUT. Begriffe wie "Nachhaltigkeit" und "Klimaschutz" sind in aller Munde. Positive Lösungsansätze wurden dazu erst kürzlich bei den "Wildshuter Feldgesprächen" am Stiegl-Gut in Wildshut behandelt. Teilnehmer waren der deutsche Chemiker und Buchautor Michael Braungart, Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl, Biologe und Erdwissenschaftler Konrad Steiner sowie Schüler der HBLA aus Ursprung in Salzburg vor Ort.
In Kreisläufen denken
Laut Braungart liegt der Schlüssel für die Zukunft darin, in Kreisläufen zu denken. Er prägt in diesem Zusammenhang den Begriff der "Ökoeffektivität". "Ökoeffektiv sind Produkte, die entweder als biologische Nährstoffe in biologischen Kreisläufe zurückgeführt werden können oder als 'technische Nährstoffe' kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden. Die Natur produziert seit Jahrmillionen völlig uneffizient, aber effektiv", so der Experte.
Im 1. Biergut Österreichs, dem Stiegl-Gut in Wildshut wird großer Wert auf diesen Kreislaufgedanken gelegt. Der Abfall, der beim Bierbrauen anfällt, wird entweder an Tiere verfüttert, oder als Dünger auf den Feldern verteilt.
Zusammen mit Schülern der HBLA Ursprung wird "Upcycling" betrieben. Die jungen Menschen forschten zu diesem Zwecke etwa daran, wie aus Urstroh und Virgina Malven Dämmstoffe hergestellt werden können. Ganz "nebenbei" entwickelten sie so einen neuen, komplett kompostierbaren Bierdeckel, der mit Bienenwachs zusammengehalten wird und Klatschmohnsamen enthält. Abfall war gestern. "Ab sofort gibt es nur noch Nährstoffe. Alle Produkte bleiben in einem steten Kreislauf, eingesetzt werden nur noch gesunde, unbedenkliche Materialien. Dabei zeigt uns die Natur, wie wir die Dinge besser machen können", so Braungart.
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