Auffälligen Jugendlichen wird geholfen
Seit Jänner gibt es im Innviertel ein neuartig konzipiertes Kinder- und Jugendkompetenzzentrum (KIJUK). Ein Standort befindet sich in Mauerkirchen.
INNVIERTEL. Das KIJUK konzentriert sich auf die rechtzeitige Therapie und Förderung für Kinder und Jugendliche mit sozialen, kognitiven oder emotionalen Auffälligkeiten und Verhaltensweisen. Darunter fallen beispielsweise Kinder, die unter Hyperaktivität leiden, auffällig impulsiv oder aggressiv sind oder Lernschwächen aufweisen. Träger des KIJUK ist die Gesellschaft für ganzheitliche Beratung und Therapie. Das Kompetenzzentrum teilt sich auf drei Standorte auf: Andorf, Pramet und Mauerkirchen. Jungen Menschen wird dort ein früher und umfassender Zugang zu therapeutischen und pädagogischen Leistungen ermöglicht. Oft sind interdisziplinäre Betreuungsansätze notwendig, um jungen Menschen eine adäquate Diagnostik und Behandlung zu bieten, sprich: Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychologie, Heilpädagogik, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Psycho-, Ergo- und Physiotherapie und Logopädie in Kombination.
„Das neue Kinder- und Jugendkompetenzzentrum im Innviertel ist ein erstes Modellprojekt. Wir verfolgen hier auf hohem fachlichen Niveau einen innovativen Zugang für eine optimale Versorgung der jungen Zielgruppe. Der innovative Charakter wird verstärkt, indem nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, sondern auch das soziale Umfeld, sprich vor allem die Familie, eine entsprechende Unterstützung erhält. Das Kinder- und Jugendkompetenzzentrum konnte im Innviertel an drei Standorten kostengünstig in bestehende Objekte integriert werden“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl. In den nächsten Jahren sollen Erkenntnisse für einen möglichen Ausbau des Modells auf weitere Planungsregionen gesammelt werden.
Das Pilotprojekt biete eine qualitativ hochwertige, interdisziplinäre Versorgung für Kinder und Jugendliche. Gerade auch für die betroffenen Eltern soll das Angebot eine wesentliche Erleichterung bringen. Es ist keine ärztliche Überweisung erforderlich. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Das zeigen schon die ersten Wochen seit Start des Projekts“, verrät Hedwig Zsivkovits, Geschäftsführerin der Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie Oberösterreich.
Die Errichtungskosten des Projekts wurden vom Land Oberösterreich mit 159.000 Euro getragen. Die laufenden jährlichen Kosten von 453.200 Euro übernimmt die OÖGKK zur Hälfte, die andere Hälfte die Abteilungen Soziales und Jugendwohlfahrt des Landes. Mit Stichtag 1. März fanden 56 Erstgespräche im KIJUK statt. Davon ausgehend, wurden bis jetzt 54 Kinder und Jugendliche und deren Familien in die Betreuung übernommen, sechs davon in Mauerkirchen.
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