Begleitung auf dem letzten Lebensweg
Viele wünschen sich, die letzten Tage zu Hause zu verbringen: Das Mobile Hospiz macht es möglich.
BEZIRK (ah). „Schwerkranke möchten im Sterben nicht allein gelassen werden, sondern an einem vertrauten Ort zu Hause inmitten nahestehender Menschen sein“, erzählt Barbara Huber, Hospizkoordinatorin vom Roten Kreuz. Die Arbeit des Mobilen Hospizes gliedert sich in drei Säulen: Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Der Schwerpunkt liegt auf der psychisch-sozialen Betreuung. Die freiwilligen Hospizmitarbeiter begleiten schwer kranke, sterbende Menschen und ihre Angehörigen bis zum Abschiednehmen und stehen ihnen liebevoll zur Seite. Derzeit leisten 18 Mitarbeiter diese wertvolle Arbeit und besuchen die Betroffenen in den eigenen vier Wänden. Im Vorjahr wurden 120 Menschen betreut und dafür 1850 ehrenamtliche Stunden geleistet. Wie lange eine Person gepflegt wird, variiert stark. „Wir begleiten Menschen mit weit fortgeschrittener Erkrankung, aber auch Trauernde nach einem plötzlichen Todesfall“, erklärt Huber. Betroffene sollten das Team grundsätzlich aber früh genug kontaktieren, damit ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann.
Für sterbende Menschen ist es wichtig, dass sie auch außerhalb der Familie mit jemanden über den Tod sprechen können. Den Angehörigen ermöglichen die Hospiz-Mitarbeiter hingegen, sich mal eine kleine Auszeit zu gönnen. Eine Kontaktaufnahme ist unter 0664/8234235 möglich. „Die Mitarbeiter des Mobilen Hospizes sind aber nicht für regelmäßige Pflegetätigkeiten zuständig und kein Pflegedienstersatz“, betont Hospizkoordinatorin Huber.
Professionelles Team
Während sich das Hospiz-Team vorrangig auf das Erhalten der Lebensqualität konzentriert, übernimmt das Mobile Palliativ Care Team vom Roten Kreuz zusätzlich noch die medizinische Betreuung. „Wir arbeiten mit dem Hospizteam Hand in Hand“, erzählt Siegrid Giersch, Teamleiterin im Inn-viertel. Das Palliativteam stellt eine Erweiterung der Hauskrankenpflege dar und besteht aus diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen. Aufgabe ist es, die Beschwerden von Schwerkranken und Sterbenden zu lindern und dabei auch die physischen, psychischen, seelischen und sozialen Aspekte zu berücksichtigen. Das Palliativteam übernimmt aber nicht die Regelbetreuung, sondern arbeitet mit der Hauskrankenpflege zusammen. Die Mitarbeiter sind von Montag bis Freitag im Dienst. In den Nachtstunden, am Wochenende und an Feiertagen steht ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Die Leistungen des Palliativteams und jene der Hospizmitarbeiter sind kostenlos.
ZUR SACHE:
¶ Wer an den Leistungen des Hospiz- und Palliativteams interessiert ist, kann sich an Hospiz-Bezirkskoordinatorin Barbara Huber unter der Telefonnummer 07722/62264-14 wenden. Sie gibt gerne Auskunft.
¶ Die nächsten Vorträge "In Würde leben bis zuletzt" finden am 5. November in Weng (Gh. Lengauer) und am 19. November in Mattighofen (Badwirt) statt. Beginn ist jeweils um 16 Uhr.
¶ Eine der Säulen des Hospiz-Teams ist die Trauerbegleitung. Jeden letzten Freitag im Monat lädt das Mobile Hospiz von 15 bis 17 Uhr zum Trauercafé am Rotkreuz-Stützpunkt in Mattighofen (Salzburger Str. 23a) ein. Am 13. November findet von 16 bis 19 Uhr eine Trauerwanderung statt. Treffpunkt ist beim Schlosspark in Hagenau. Bequemes Schuhwerk wird empfohlen.
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