Krankenhaus nimmt an Studie teil
"Ein Herzinfarkt ist kein Schicksal"
Das Krankenhaus Braunau präsentierte im Pressegespräch Studienergebnisse zum Cholesterinhaushalt und erklärt die Ziele einer Forschung, bei der das hauseigene Institut federführend ist.
BRAUNAU. "Ein Herzinfarkt ist kein Schicksal, sondern kann verhindert werden", lautet Primar Andreas Hubers Leitspruch. Er ist Chef der Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus Braunau und warnt davor, hohen Cholesterin nur als Ergebnis eines schlechten Lebensstils zu sehen. "80 bis 90 Prozent des menschlichen Cholesterinspiegels werden vom Körper selbst produziert. Genetische Veranlagungen machen also viel aus", so Huber und weist in diesem Zusammenhang daraufhin, in der eigenen Familie zu schauen, ob jemand bereits Probleme mit Cholesterin oder Gefäßverkalkungen hatte. Eben diese Verkalkungen müssten früh genug erkannt werden, damit sie in den kommenden Lebensjahren zu keinem Problem werden. Der Fachexperte weist auf eine Studie hin, die belege, dass es gelang, die Sterberate mit den "eher unbeliebten Medikamenten", den Statinen, deutlich zu senken.
Abschließend weist Huber darauf hin, man müsse "seinen Cholesterin eigentlich so genau wissen wie seinen Blutdruck." So könnte man früh abweichende Werte feststellen und reagieren.
Braunau startet Studie
Im Zuge der Präsentation der Forschungsergebnisse verkündete Huber außerdem, dass das Krankenhaus Braunau bei einer internationalen Studie teilnimmt, die die Wirkung einer "cholesterinereugungshemmenden" Spritze erforschen soll. "Ziel ist es, zu untersuchen, ob die Spritze, die halbjährlich verabreicht wird, den gewünschten Effekt auf die Bildung von Cholesterin hat", so Primar Andreas Huber. Diese Studie wird weltweit durchgeführt und dauert rund sechs Jahre. Neben Graz und Wien ist Braunau das einzige österreichische Krankenhaus, das an diesen Forschungen teilnimmt.
Eine gerade abgeschlossene Studie zu Herzklappenerkrankungen kam zu dem Schluss, dass Menschen, die gesund genug sind, eine Herzklappen-Operation durchzuführen, eine höheres Langzeitüberleben haben als jene, die einen Stent bekommen. "Bei diesen Forschungen war das Krankenhaus Braunau federführend dabei, darauf sind wir sehr stolz. Es beweist auch, dass ein nachhaltig gesunder Lebensstil auch im Falle einer angeborenen Erkrankung wichtig ist", sagt Huber.
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