Integration in Braunau
Ein Rucksack voller Möglichkeiten
BRAUNAU (kath). Wäre es nicht schön, gemeinsam mit anderen Erfahrungen zu sammeln und diese dann anschließend in einen Rucksack zu packen? Das ist die Idee, die hinter dem "Rucksack-Projekt" steckt.
Rucksack-Projekt
Seit 2016 wird das Projekt in den Braunauer Kindergärten veranstaltet. Durchgeführt wird es vom Institut Interkulturelle Pädagogik der Volkshochschule Oberösterreich. Das Projekt ist zum einen eine Form der Früherziehung für Kinder und zum anderen ein Bildungsprogramm für Eltern. Es zielt auf die Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungs- und Bildungskompetenz ab. "Es ist aber kein Deutschkurs. Wir kommunizieren auf Deutsch und lernen manchmal auch Grammatik, aber es ist kein reiner Deutschkurs. Wir sind hauptsächlich eine Rucksackfamilie", freut sich die Leiterin des Projektes Carolin Gil Martinez. Sie und Khabat Nemr, die selbst erst vor Kurzem ihre B1-Sprachprüfung gemacht hat, treffen sich dreimal die Woche mit interessierten Damen und Herren, zum Plaudern. Treffpunkte sind Kindergärten der Stadt Braunau. Im Vordergrund steht hierbei der Austausch der Kulturen. "Wir besuchen den Weihnachtsmarkt und waren beim Laternenfest mit dabei", erzählt eine der Besucherinnen. Außerdem wird viel Wert auf den Austausch mit den Kindergartenpädagogen gelegt: So wissen die Eltern, was ihre Kids gerade lernen und können zuhause mit den Kleinen darüber sprechen.
Georg Jerabek, Leiter des ReKI (Regionales Kompetenzzentrum für Integration und Diversität Braunau) sieht die Möglichkeiten zur Integration in Braunau äußerst positiv: "Es besteht eine gute Kommunikation zwischen dem regionalen Kompetenzzentrum für Integration und Diversität (ReKI) Braunau, von der Volkshilfe Flüchtlings- und Migrantenbetreuung und den Verantwortlichen der Stadt aus Politik und Verwaltung."
Eigene Kultur nicht vergessen
Im Rucksack-Projekt wird neben der österreichischen Kultur auch die eigene behandelt. Die Teilnehmer, die aus unterschiedlichsten Ländern stammen, tauschen sich über ihre Kultur aus. Alles auf Deutsch. "Was wir am besten können, können wir auch unseren Kindern lernen", so Lizeth Außerhuber-Camposeco, Integrationsbeauftragte der Stadt Braunau.
In Braunau gibt es viele verschiedene Möglichkeiten zur Integration. So gibt es das Frauencafé, das Weltcafé und vieles mehr. "Es gibt unterschiedliche Projekte, wie Begegnungscafés, Sprachcafés, Deutschunterricht, Treffen zum gemeinsamen Kochen, Filmvorführungen, Gemeinschaftsgärten und viele weitere", berichtet Jerabek.
Dank der verschiedenen Projekte hat jeder die Möglichkeit, einen Rucksack voll mit Möglichkeiten und Erfahrungen zu packen.
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