Sonntagspredigt
Gedanken zum Sonntagsevangelium von Dechant Smetanig

Gert Smetanig teilt auch diese Woche wieder seine Gedanken zum Sonntagsevangelium mit uns.  | Foto: Hans Schamberger
  • Gert Smetanig teilt auch diese Woche wieder seine Gedanken zum Sonntagsevangelium mit uns.
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In der aktuellen Situation aufgrund des Corona-Virus sind auch Kirchgänge untersagt. Damit Gläubige aber nicht auf die Predigt verzichten müssen, präsentieren wir in der BezirksRundschau Braunau Gedanken zum Sonntagsevangelium von Braunaus Dechant Gert Smetanig.

BEZIRK BRAUNAU. Soziale Kontakte sind in Zeiten von Corona untersagt. Der Dechant des Bezirks Braunau, Gert Smetanig, teilt mit uns deshalb wöchentlich seine Gedanken zum Sonntagsevangelium.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Warum straft Gott mich so? - Wie oft quält Menschen genau diese Frage. Da geschieht etwas - wie jetzt diese Corona Pandemie - und ich frage mich: Warum? Und mir fällt nichts anderes ein, als nach einem verborgenen Grund zu suchen: einer Schuld, irgendetwas, weswegen Gott mich nun so furchtbar und grausam strafen könnte. Und warum nicht nur mich, warum meine Familie, Nachbarn,… die haben doch wirklich absolut nichts getan!
Das sind quälende Fragen - ich weiß. Und es sind Fragen, auf die es so wohl auch keine Antwort gibt. Aber es gibt einen wichtigen Hinweis, den wir im heutigen Evangelium finden. Da kommen die Jünger und bringen genau dieses Problem vor Jesus. Da ist jemand, der von Geburt an blind gewesen ist. Und für seine Blindheit hatten die Jünger eine ganz schnelle Erklärung: Gott muss ihn aufgrund irgendeiner Schuld mit Blindheit geschlagen haben. Denn das war eiserner Grundsatz in Israel: Wer gut lebt, dem geht es gut. Und wem es nicht gut geht, der kann dementsprechend - nach dieser einfachen Logik - auch nicht gut gelebt haben.
Mit dieser Logik konnte man offenbar ganz gut leben. Nur bei dem, der da schon blind geboren worden war, war es plötzlich schwierig. Was soll er denn verbrochen haben, dass er so bestraft wurde? Wie kann jemand für eine Schuld bestraft werden, obwohl er ja noch gar nichts hat tun können. Offenbar hatten da einige Jünger nun eine durchaus plausible Antwort gefunden - und um die wurde nun gestritten. Sie sagten sich nämlich, dass vielleicht ja gar nicht er gesündigt habe. Vielleicht waren es ja seine Eltern, für deren Schuld nun das Kind, das blind geboren wurde, bezahlen müsse.
Es ist so wohltuend, was Jesus nun zur Antwort gibt: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt!" Daran liegt es nicht. Krankheit und solche Schicksalsschläge sind nie und nimmer Strafe für verborgene Schuld. Der Gott, den Jesus verkündet, unser Gott, tut so etwas nicht.
Wenn es einen Grund gibt, einen Grund für Krankheit und Leid, dann sieht so ein Grund ganz anders aus: Beim Blindgeborenen im heutigen Evangelium zeigt es Jesus ganz deutlich. Die Blindheit dieses Menschen hatte wohl einen Grund, sie war so bedeutsam, dass wir noch heute davon sprechen, aber sie hängt absolut nicht mit Bestrafung zusammen. Das ist wichtig! Es ist deshalb wichtig, weil wir den Sinn eines Schicksalsschlages, einer Krankheit, einer Pandemie, zunichte gemachter Hoffnungen und Pläne in aller Regel nicht sehen. Manchmal erahnen wir ihn vielleicht nach Jahren.
Ich bin mir sicher, dass auch wir nach dieser Krise anders miteinander umgehen und leben werden. Unsere persönliche Prioritätenliste wird sich gewaltig ändern. Auch wenn wir jetzt unter massiven Einschränkungen leben müssen, werden wir gemeinsam gestärkt aus dieser Krise gehen. Und vielleicht ist die momentane Situation ja auch die Möglichkeit, dass aus dem ICH wieder ein WIR wird. Gott schütze Sie und Ihre Familie!

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