Dechant Gert Smetanig
Gedanken zum Sonntagsevangelium

Braunaus Dechant Gert Smetanig teilt seine Gedanken mit uns.  | Foto: Hans Schamberger
  • Braunaus Dechant Gert Smetanig teilt seine Gedanken mit uns.
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Seit einiger Zeit sind die Kirchen im Land zwar wieder geöffnet, Braunaus Dechant Gert Smetanig stellt uns seine Predigtgedanken dennoch weiterhin zur Verfügung.

BEZIRK BRAUNAU. Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Das gefällt uns: Ein Jesus, der auch einmal wütend werden kann, alte Traditionen in Frage stellt und die religiösen Ordnungshüter provoziert. Was aber, wenn dieser Jesus heute in seiner Kirche unterwegs wäre: Was würde er sehen? Wie würde er darauf reagieren? Was würde er sagen? Versuchen wir, es uns auszumalen: Das Osterfest der Christen im Jahr 2021 war nahe und Jesus zog durch seine Kirche. Er fand Tempel verschiedenster Art, in denen manche seiner Gläubigen sich häuslich eingerichtet hatten. Er sah die mächtige Organisation, die sie aufgebaut hatten - die Hierarchie, von den hohen Tieren angefangen bis zu den frommen Schafen und arglosen Tauben; die ausgeklügelten Strukturen, um alles gut und effektiv zu verwalten - die Sakramente, die Gemeinden, das Geld. Er sah das ehrwürdige Gebäude der Glaubenslehre, das aus Bausteinen seiner frohen Botschaft entstanden war und die Wechsler, die den großen Schatz seines Evangeliums in viele Formeln und kleine Katechismussätze umtauschten. Und er sah den prachtvollen Bau ihrer Gottesdienste, den sie mit vielen Vorschriften abstützten - aus Angst, beim Herausbrechen eines Steinchens könnte das ganze Bauwerk in sich zusammenstürzen. Mit freundlichen, aber deutlichen Worten trieb er die übrig gebliebenen Gläubigen aus diesen Tempeln hinaus. Sie sollten einmal aus der Distanz anschauen und prüfen, ob die Strukturen ihrer Kirche, ihr Lehrgebäude und ihre Gottesdienste überhaupt noch bewohnbar waren. Dann sagte er zu ihnen: Macht das Haus meiner Kirche nicht zu einem Ort, an dem Bestehendes verwaltet anstatt Zukunft gestaltet wird; an dem Geschäftsordnungen und Strukturen wichtiger sind als die Sorgen der Menschen; an dem die Macht mehr zählt als der Dienst. Er sagte auch: Macht meine lebendigen Geschichten und Gleichnisse nicht zu blutleeren und abstrakten Sätzen, zu Gefängnissen, in die ihr meine befreiende Botschaft einsperrt. Und schließlich sagte er: Macht euren Gottesdienst nicht zu einem Museum, in dem überall die Warnung steht: Bitte nicht berühren! Da stellten ihn die zur Rede, die sich von ihm provoziert fühlten: Wie kannst du deine Kirche so kritisieren? Wir tun doch alles dafür, dass sie Bestand hat; dass deine Lehre unverfälscht weitergegeben wird; dass in den Gottesdiensten alles seine Ordnung hat. Jesus antwortete ihnen: Reißt den Tempel eurer allzu starren Strukturen nieder! Ich möchte mit Euch eine lebendige Kirche aufbauen: eine Kirche, die nicht um sich selbst kreist, sondern ihre einzige Aufgabe darin sieht, die Menschen meine Gegenwart und meine Nähe erleben zu lassen. Viele kamen wieder neu zum Glauben an ihn, als sie ihn so reden hörten und als sie plötzlich entdeckten, welche heilsame und befreiende Kraft in seiner Botschaft steckte.

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