Heute schon Hände gewaschen?

- Am Ende des Waschvorgangs wird die Seife unter fließendem Wasser gründlich abgespült.
- hochgeladen von Elke Grumbach
Wer seine Hände gründlich reinigt und abtrocknet, schützt sich und seine Mitmenschen vor Krankheitserregern.
BRAUNAU (ach). Am 5. Mai, das Datum steht für je fünf Finger an einer Hand, findet der Welthändehygenietag statt. Der Ehrentag wurde 2009 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen, um auf richtige Handhygenie aufmerksam zu machen.
Schon kleine Kinder wissen, dass man sich vor dem Essen, nach dem Schnäuzen und nach dem Toilettengang die Hände wäscht. Aber auch beim Einkaufen, nach Schieben des Einkaufswagerls und Verstauen des Wechselgelds oder nach Aufenthalten in öffentlichen Gebäuden sollten die Hände gründlich gereinigt werden.
Das Team der Braunauer Stadtapotheke um Mag. Elfriede Sommer gibt Auskunft. „Über die Hände werden mehr Erreger weitergegeben als nach einem Bussi. Durch die Berührung von Mund, Nase oder Augen mit der Hand gelangen Erkältungs- und Grippeviren sowie Erreger von Magen- und Darminfektionen in den Organismus. Die WHO hat zum Thema eine Hygenieempfehlung herausgegeben. Dazu zählt, sich die Hände regelmäßig zu waschen und Kontakte mit Mund, Augen und Nase zu vermeiden. Das richtige und konsequente Händewaschen ist ein wichtiger Anfang für mehr Hygenie im Alltag“, erklärt die Apothekerin Barbara Sommer.
„Der Mensch ist täglich von Bakterien, Pilzen und Viren umgeben. Nicht nur die Toilette ist ein bevorzugtes Reservat für viele Keime, auch Computertastaturen und Handys sind zu berücksichtigen. Durch den ständigen Kontakt mit der Bildschirmoberfläche verbreiten sich Erreger sehr schnell auf der Haut. Laut Angaben der WHO werden bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen. Regelmäßiges Händewaschen kann z. B. das Auftreten von Durchfallerkrankungen bei Schulkindern halbieren. Die Reinigung beseitigt nicht nur groben Schmutz, sondern auch zahlreiche Mikroorganismen wie Grippeviren oder Durchfallerreger auf der Hautoberfläche. Doch wie oft und wie sollten die Hände gewaschen werden? Der Leitspruch aus der Kindheit „Nach dem Klo und vor dem Essen, Hände waschen nicht vergessen“ hat Gültigkeit. Zusätzlich wird empfohlen, nach direktem Tierkontakt und dem Nachhause kommmen die Hände zu waschen, vor allem wenn Öffis benutzt wurden. Sich nach jedem Hände schütteln diese zu waschen ist unnötig und schadet auf Dauer. Da ist es sinnvoller, während einer Grippewelle komplett auf Hände schütteln zu verzichten“, weiß Apotheker-Kollegin Martina Weinberger.
Hände waschen
Richtiges Händewaschen besteht aus Einseifen, Reiben, Abspülen und Trocknen und dauert zwischen 20 und 30 Sekunden. Zuerst Schmuck wie Uhr, Ringe oder Armbänder abnehmen. Hände mit lauwarmem Wasser anfeuchten und mit Seife gut einreiben. Man beginnt mit den Außenflächen einschließlich der Handgelenke. Dann werden die Fingerzwischenräume bei gespreizten Fingern gesäubert. Auch Fingerkuppen und Daumen gehören gereinigt. Zum Abschluss Handinnenflächen waschen und Seife unter fließendem Wasser gut abspülen. Danach Hände – am besten mit einem Papiertuch - sorgfältig abtrocknen und den Wasserhahn mit dem Ellenbogen schließen. Im privaten Haushalt sollte ein jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch haben.
Seife & Co
„Waschsubstanzen bestehen aus einem fett – und einem wasserlöslichen Teil. Schmutz und Bakterien werden vom fettlöslichen Teil der Waschsubstanz gebunden, der wasserlösliche Teil der Seife überführt die gebundenen Partikel ins Waschwasser. Klassische Seifen sind alkalisch und können bei häufigem Waschen den Säureschutzmantel der Haut angreifen. Anders verhält es sich bei sogenannten Syndets, welche auf den hauteigenen pH-Wert von 5,5 eingestellt sind. Desinfetkionszusätze sind bei normaler Tätigkeit nicht notwendig. Bei gesunder Haut ist die klassische Seife aus Öl und Lauge wieder gefragt“, teilt die Pharmazeutin Evelyn Rosivatz mit.





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