Neues Projekt "Drehscheibe. Frauen. Integration"

Beim Projekt geht es um Integration von Migrantinnen.
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Leader Oberinnviertel Mattigtal und Frauengesundheitszentrum ziehen an einem Strang. Den Migrantinnen in der Region soll geholfen werden, aber: Integration braucht Zeit, Mut und Verständnis

BEZIRK (ach). Am 9. April wurde in der HTL Branau ein neues Projekt für Frauen mit Migrationshintergrund vorgestellt. Das bunt gemischte Publikum erschien zahlreich und wurde von Moderatorin Edith Konrad durch den Abend geführt.

Karin Kreil, Leiterin des Zentrums für Frauengesundheit Innviertel (Frieda) „brennt“ für das Projekt, ohne den Bezug zur Realität zu verlieren. Sitz des Zentrums ist in Ried im Innkreis, wo auch Mitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund wie die türkischstämmige Keziban Mizrak arbeiten. „Wir Österreicher werden niemals den Kontakt zu den Frauen finden, die Migrationsmitarbeiter sind unsere Brückenbauer“, sagt Kreil und stellt die „umtriebige“ Netzwerkerin vor. Keziban Mizrak lebt seit 27 Jahren in Österreich, spricht fließend deutsch und engagiert sich für ein gutes Miteinander. Die Sozialpädagogin weiß, wo der Schuh drückt, was bei den Frauen fehlt und welche Bedürfnisse sie haben. Als Kind übersetzte ich für meine Familie, so Mizrak. „Vertrauen ist das Allerwichtigste. Wir müssen etwas tun in Braunau“, erklärt Karin Kreil, die auf Mut, Netzwerke und eine gute Vorbereitungsphase setzt. Von Frauen, die in der Gesellschaft kaum sichtbar sind und einem respektvollen Umgang, spricht Leader-Geschäftsführerin der Region Oberinnviertel-Mattigtal, Friederike Blum. „Wir wollen ein Projekt der besonderen Art machen. Integration ist ein Prozess und muss ein Thema sein – nicht nur ein Soziales, sondern auch ein Ökologisches“, betont sie. Die Leader-Region unterstützt das Projekt inhaltlich und finanziell.
Im Bezirk Braunau befinden sich sechs Gemeinden – Überackern, Mattighofen, Hochburg-Ach, Baunau, Helpfau-Uttendorf und Mauerkirchen - deren Ausländerinnenanteil über dem oberösterreichischen Durchschnitt von 15 Prozent liegt. Neben sehr gut integrierten Migrantinnen sind es vor allem Frauen, die teilweise ein isoliertes Leben führen. Dieser Frauen will sich das Leader-Projekt in Zusammenarbeit mit dem PGA (Drehscheiben. Frauen. Integration) annehmen, sie aktiv aufsuchen und mit unterschiedlichen Angeboten in ihrem Alltag und bei der Integration unterstützen. 60 Vereine, Organisationen und Betriebe haben sich deshalb im Vorjahr zu einem Pakt der Vielfalt zusammengeschlossen.
Im Bezirk sollen die 37 Gemeinden der Leader-Region „behandelt“ werden. Neben den Frauen werden auch Kinder und Jugendliche einbezogen. Gemeinden, Schulen und Vereine sind eingeladen mitzuarbeiten – für interessierte Gemeinden werden individuelle Konzepte ausgearbeitet, auch Fragebögen tragen zu Schritt 1, der Ist-Erhebung bei. 2014 folgt dann die Interventionsplanung.
Gastrednerin Sevil Kus von der Volkshilfe Wels referierte über interkulturelle Elternarbeit als Chance und Herausforderung. „Die Erwartungen an die Eltern sind hoch“, informierte sie und veranschaulichte Lehrer- und Elternseite, bevor zur Fragestunde aufgerufen wurde. Eine lebhafte Diskussion über Sprache, Kopftuch, Schule und Arbeit entstand. Karin Kreil, Friederike Blum, Keziban Mizrak und Sevil Kus standen ihre Frau und gaben Rede und Antwort.

Zur Sache
60 Vereine, Organisationen und Betriebe haben sich 2012 zu einem Pakt der Vielfalt zusammengeschlossen. Die Umsetzung des Paktes für Vielfalt versteht sich als breiter Beteiligungsprozess mit dem Ziel, gegenseitiges Verständnis zu schaffen, Toleranz zu erhöhen, Vorurteile abzubauen und damit zu einem friedlichen Miteinander beizutragen.
Die Paktpartnerinnen und Paktpartner wollen
Akzente für mehr Toleranz, Respekt und gegenseitige Wertschätzung setzen.
Mit gegenseitigen Vorurteilen aufräumen.
Den Mehrwert von Vielfalt auf der betrieblichen und gesellschaftspolitischen Ebene sichtbar und spürbar machen.
Einen Beitrag zur europäischen Kohäsionspolitik durch ein Commitment zur Pluralität leisten.

Zentrum für Frauengesundheit Innviertel „Frieda“
Marktplatz 3/1
4910 Ried im Innkreis
www.pga.at
Interkulturelle Begegnungen sind immer eine Bereicherung, weil sie
Andere Perspektiven bringen.
Neue Impulse setzen.
Interessante Freundschaften wachsen lassen.
Überholte Vorurteile abbauen.
Menschen zusammenführen.
Neue Kulturen erschließen.
Und weil es miteinander einfach schöner ist, als nebeneinander.

Das Projekt „drehscheibe. frauen. integration“ bietet folgende Angebote
Psychosoziale Beratung
Gesundheitsförderung
Workshops, Vorträge, Trainings, Kurse
Ernährungsberatung
Vorträge von Ärztinnen, Therapeutinnen, Pädagoginnen
International Cafe
Gesundheitsworkshops in mehreren Sprachen

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