Preis für Regionalität
Revoluzzer, Idealist und noch heute so „echt“ wie damals
Die Erfolgsstory eines Idealisten: In Braunau entstand vor 40 Jahren einer der ersten Bio-Läden in Österreich.
BRAUNAU (höll). Bio-Urgestein Alois Zagler galt einst als Revoluzzer. Vor 40 Jahren eröffnete er – als einer der ersten in Österreich – seinen Naturkostladen. „Ich bin Idealist. Mit dem Laden wollte ich die regionalen Bauern fördern und lokale Produkte anbieten. Damals lief das Geschäft eher schlecht als recht“, erinnert sich Zagler.
Auf damals 40 Quadratmetern gab es alles, was der Biomarkt vor 40 Jahren hergab – und das war nicht viel: „Ich habe begonnen Produkte selbst zu erzeugen. Von Senf, Marmelade, Müsil und Fruchtschnitten sind nur die beiden letzen bis heute geblieben“, erzählt der Bio-Pionier.
Einst waren es die Alternativen und die Besserverdiener, die bei Zagler in Braunau ihre Lebensmittel einkauften. Heute ist jede Schicht, jeder Geldbeutel und jede Altersklasse in seinem Naturkostladen zu finden.
„Es gibt Bio und Bio“
Zagler unterschiedet zwischen Bio und "echtem Bio": „Bei Echtem Bio, weiß ich, wo es herkommt. Bio aus dem Discont wird oft von Asien oder Afrika angeliefert – obwohl es viele Produkte auch in Österreich gäbe.“ Und sowas kommt Zagler nicht ins Regal: „Bei mir haben regionale Produkte Vorrang. Kurze Wege sind oberstes Ziel. Aus dem Inn- und Mühlviertel bezieht der Naturkostladen Fleisch, Eier, Nudeln und Getreide. Heute findet man auf 260 Quadratmetern über 9000 Bio-Artikel: „Vom Körndl bis zum Klopapier. Heute gibt es alles in Bio.“
Auch nach 40 Jahren ist Zagler ein Revoluzzer: „Man muss echt sein. In Zeiten von Lebensmittel- und Finanzskandalen wollen die Menschen etwas Echtes, Natürliches und vor allem Regionales.“ Mit seinem Naturladen ist Alois Zagler für den "Preis für Regionalität" der BezirksRundschau nominiert.
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