Agroforstwirtschaft
Schüler im Einsatz für mehr Biodiversität am Stiegl-Gut Wildshut

In Wildshut wird die Artenvielfalt gefördert: Dafür errichteten Schüler der HBLA Ursprung Kleinhabitate am Getreideacker. Im Bild (v. li.): Tristan Zenker, Biologe Konrad Steiner, Katharina Költringer, Felix Karrer und Elisabeth Kreuzer. | Foto: Neumayr/C.Leopold
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  • In Wildshut wird die Artenvielfalt gefördert: Dafür errichteten Schüler der HBLA Ursprung Kleinhabitate am Getreideacker. Im Bild (v. li.): Tristan Zenker, Biologe Konrad Steiner, Katharina Költringer, Felix Karrer und Elisabeth Kreuzer.
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Stiegl-Gut Wildshut schafft gemeinsam mit Schülern der HBLA Ursprung neue Lebensräume für eine artenreiche Natur. 

ST. PANTALEON. Der Klimawandel und damit verbundene Wetter-Extreme stellen die Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen. Am Stiegl-Gut Wildshut in St. Pantaleon widmet man sich intensiv diesem Thema und schafft Voraussetzungen, um ökologisch und ökonomisch nachhaltig wirtschaften zu können. So wurden bereits 2021 in Zusammenarbeit mit der HBLA Ursprung mitten im Braugerstenacker Hecken gepflanzt, die nicht nur Wachstum und Ertrag, sondern auch die Artenvielfalt fördern. Mit dem Projekt soll der Nutzen für eine klimaresiliente Landwirtschaft erforscht werden. Das Projekt wurde weiterentwickelt und die nächsten Schritte gesetzt: 32 HBLA-Schüler errichteten in Wildshut und Ursprung zwischen den Hecken je 15 Kleinhabitate – in Form von Benjeshecken, Eidechsenhotels, Käferburgen, Trockensteinmauern sowie Wurzelstockhaufen. Damit wurden neue Lebensräume für Kleintiere und Insekten geschaffen. 

Professionelles Monitoring

Die Entwicklung des Projekts wird weiterhin von den HBLA-Schülern begleitet und überwacht. Bei der nächsten Evaluierung in drei Jahren werden die Ergebnisse durch Vergleichsstudien der Gebiete mit und ohne Kleinhabitate bewertet. Das einzigartige Projekt dieses Agroforstsystems sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse weckt bereits großes Interesse über die Grenzen hinaus. So werden bereits im Juli zwei Exkursionen aus Deutschland nach Wildshut kommen, um das Agroforstsystem mit den neu errichteten Kleinhabitaten zu besichtigen.

Artenvielfalt & Landwirtschaft 

„Mit diesem Projekt soll die Artenvielfalt bei Vögeln, Wildbienen, Eidechsen, Käfern und Kleinsäugern und damit auch ganz besonders der Nützlinge für die Landwirtschaft gefördert werden“, erklärt dazu Biologe Konrad Steiner von der HBLA Ursprung, der das Projekt wissenschaftlich begleitet. Der Artenreichtum der Natur ist nicht nur für unsere Ökosysteme von großer Bedeutung, die Erhaltung einer vielfältigen Flora und Fauna ist auch als Lebensgrundlage der Menschen unverzichtbar. So sind zum Beispiel weltweit rund drei Viertel der wichtigsten Nutzpflanzen von der Bestäubungsleistung unterschiedlicher Insekten abhängig. Artenvielfalt und Landwirtschaft gehören zusammen, sie ergänzen und nützen sich gegenseitig. Dabei geht es auch um das Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Die Förderung der Artenvielfalt schafft dieses natürliche Gleichgewicht, welches gerade in der Bio-Landwirtschaft – wo auf chemische Schädlingsbekämpfung komplett verzichtet wird – von großer Bedeutung ist.

Platz für Insekten, Reptilien & Co.

Besonders geeignet für die Schaffung neuer Lebensräume sind sogenannte „Totholzhaufen“. Sie bieten Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, aber auch Vögeln, Fledermäusen, Igeln, Haselmäusen und anderen Tieren Lebensraum und Nahrung und einen sicheren Platz zum Überwintern. Dazu zählen auch viele heimische Käferarten. Diese übernehmen wichtige Aufgaben, denn sie zählen zu den Bestäubern und sind natürliche Schädlingsbekämpfer von Raupen, Engerlingen oder Blattläusen. Zudem sind sie unverzichtbare Nahrungsquelle für Vögel und andere Kleintiere.

Doppelter Nutzen für Landwirte

Für die Landwirtschaft bieten diese Agroforstsysteme doppelten Nutzen: Neben den genannten Vorteilen, die sich aus einer artenreichen Natur ergeben, können die Landwirte auch Zeit und Arbeit sparen, denn durch die Kleinhabitate in den Hecken ist ein Mähen der Zwischenräume nicht mehr notwendig. Mehr über die umfangreichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und den bewussten Umgang mit den Ressourcen in der Salzburger Privatbrauerei kann man auch im Stiegl-Nachhaltigkeitsbericht, der seit mehr als drei Jahrzehnten jährlich veröffentlicht wird, nachlesen: www.stiegl.at/nachhaltigkeit

In Wildshut wird die Artenvielfalt gefördert: Dafür errichteten Schüler der HBLA Ursprung Kleinhabitate am Getreideacker. Im Bild (v. li.): Tristan Zenker, Biologe Konrad Steiner, Katharina Költringer, Felix Karrer und Elisabeth Kreuzer. | Foto: Neumayr/C.Leopold
Mit verschiedenen Kleinhabitaten wurden neue Lebensräume für Kleintiere und Insekten geschaffen. Im Bild Tristan Zenker und Katharina Költringer (beide HBLA Ursprung) beim Errichten einer sogenannten "Benjes-Hecke". | Foto: Neumayr/C.Leopold
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