Solawi Tannberg und Rittersberg
Solidarische Landwirtschaft im Bezirk Braunau

Bei einer Solawi werden Kosten, Risiko und Ernte aufgeteilt. | Foto: KukuvecPhotography
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  • Bei einer Solawi werden Kosten, Risiko und Ernte aufgeteilt.
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Im Bezirk Braunau gibt es mit der Solawi Tannberg und der Solawi Rittersberg bereits zwei Gemeinschaften, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Region mit frisch geerntetem, saisonalem Bio-Gemüse zu versorgen.

BEZIRK BRAUNAU. Bei einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) geht es darum, dass sich die Erzeuger und Verbraucher zusammenschließen und sich die Kosten, das Risiko und die Ernte der landwirtschaftlichen Produktion teilen. Im Bezirk gibt es mittlerweile zwei dieser Gemeinschaften: die Solawi Tannberg in Lochen und die Solawi Rittersberg in Neukirchen an der Enknach.

„Die Idee der solidarischen Landwirtschaft, ist dem Produkt den Preis zu nehmen. Wir kalkulieren die Kosten für ein Jahr und teilen diese dann unter den Mitgliedern auf“, erklärt Josef Winkler, der zusammen mit seiner Frau Ursula seit 2018 das Sacherl Tannberg bewirtschaftet. Die Verbraucher zahlen somit einen Fixpreis und erhalten dafür – je nach Ernte – mal mehr und mal weniger Gemüse. „Die Menge schwankt immer ein bisschen. Nachdem wir aber über 50 Gemüsekulturen anbauen, ist es nicht schlimm, wenn bei einer davon die Ernte einmal etwas schlechter ausfällt“, weiß Winkler.

Zunehmendes Interesse

Auf die Idee mit der Solawi kam das Ehepaar aus Lochen durch einen Nachbarn, der bereits einen Gemeinschaftsgarten betrieben hatte und nicht mehr weiter machen wollte. Nach Bienen und Hühnern entschieden sie sich somit für den gemeinschaftlichen Gemüseanbau. Sie wollen damit eine Alternative zum Billiggemüse aus dem Supermarkt schaffen. „Wir bieten unseren Mitgliedern das ganze Jahr über eine große Vielfalt an saisonalem Gemüse. Eine nachhaltige Landwirtschaft und Rücksicht auf die Natur sind uns dabei sehr wichtig“, erklärt der Lochener. Und dieses Angebot kommt sehr gut an: In Tannberg gibt es bereits eine Warteliste für das nächste Jahr. Derzeit können keine neuen Mitglieder aufgenommen werden. „Wir würden uns gerne noch vergrößern, dafür brauchen wir aber Hilfe. Deshalb suchen wir gerade einen Gärtner“, erklärt Winkler.

Solawi Rittersberg. | Foto: Sabine Hofer

Große Gemüsevielfalt

Auch das Interesse an der Solawi Rittersberg ist groß. Seit 2021 betreiben Carola Geisberger und Roland Hofer diese Art der Landwirtschaft in Neukirchen. Die Solawi ist seither stetig gewachsen, kann aber immer noch neue Mitglieder aufnehmen. Geisberger und Hofer ist es besonders wichtig, eine Landwirtschaft zu betreiben, die im Einklang mit der Umwelt steht und das Gemeinschaftliche in den Vordergrund stellt. Als Vorteil einer Solawi sehen sie den Zugang zu einer großen Vielfalt an Gemüsesorten und -raritäten, die im Handel selten erhältlich sind. Somit schafft die Solawi die Basis für eine gesunde, biologische und abwechslungsreiche Ernährung. Ebenso kennen die Verbraucher die Erzeuger persönlich und bekommen einen Einblick in die Produktionsweise. Auch Verpackungsmaterial, lange Transportwege und Überproduktion von Lebensmitteln werden verringert.

Foto: Sabine Hofer

Freiwillige Mitarbeit

Genau wie in Tannberg ist auch in Rittersberg die Mitarbeit der Verbraucher bei Anbau und Ernte sehr wohl möglich, aber nicht verpflichtend. „Wir laden unsere Mitglieder immer wieder per Mail zu freiwilligen Mitmachtagen ein, damit sie die Arbeit am Hof kennenlernen und ihr landwirtschaftliches Wissen vertiefen können“, erklärt Geisberger. Da in Tannberg noch viel per Hand gemacht wird, werden die Mitglieder bei einigen Sachen gebeten zu helfen. „Es gibt keine Verpflichtung zum Mitarbeiten, aber einige machen es freiwillig, weil es ihnen Spaß macht. Viele bringen auch ihre Kinder mit, damit sie wieder mehr Verbindung zur Natur bekommen“, freut sich Winkler.

Weitere Infos:
solawi-tannberg.at
solawirittersberg.wordpress.com

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