Tagesmütter: Bessere Entlohnung für wertvolle Arbeit

INNVIERTEL (kat). "Wir haben lange dafür gekämpft. Und jetzt ist es endlich soweit. Seit 1. Jänner 2014 gibt es ein Basisgehalt. Die Tagesmütter haben sich diese finanzielle Besserstellung mehr als verdient. Sie ist eine Aufwertung und ein Zeichen der Wertschätzung für ihre wertvolle Arbeit", freut sich Maria Schulz-Berger, Geschäftsführerin des Vereins Tagesmütter Innviertel.

231 Euro pro Monat mehr
Bisher wurden Tagesmütter/väter nach dem Mindestlohntarif bezahlt. Eine Tagesmutter, die zwei Kinder gleichzeitig betreut hat, verdiente rund fünf Euro pro Stunde. Seit Anfang des Jahres ist nun vorgesehen, dass Tagesmütter/väter bei einer wöchentlichen Betreuungszeit von mindestens 15 Stunden ein Grundbasisgehalt in der Höhe von 231 Euro erhalten. Damit ist auch eine bessere sozialrechtliche Stellung verbunden. Mit diesem Basisgehalt beträgt der Stundenlohn einer Tagesmutter 2,53 Euro, ohne es 2,78 Euro. "Da bei uns fast alle der 85 Frauen 15 Stunden oder mehr haben, bekommen sie alle 231 Euro mehr pro Monat. Schwankungen werden damit abgefedert", so Schulz-Berger. Und sie fügt hinzu: "Wir hoffen, dass diese gerechte Entlohnung den Beruf Tagesmutter attraktiver macht und dadurch auch mehr junge Frauen dafür begeistert werden."
Auch die Elterntarife wurden mit dieser neuen Verordnung oberösterreichweit vereinheitlicht und sozial gestaffelt mit Höchst - und Mindestgrenzen.

Neue Projekte begehrt
"Tagesmütter betreuen die Kinder anderer vorrangig bei sich zuhause. Der große Vorteil ist, dass Eltern an keine Öffnungszeiten gebunden sind. Tagesmütter sind heiß begehrt und die Nachfrage übersteigt das Angebot", so Bildungslandesrätin Doris Hummer über die wertvolle Arbeit der Tagesmütter, die dabei helfe, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Neben dieser klassischen Form, in der 2013 rund 500 Kinder von den Innviertler Tagesmüttern betreut wurden, gibt es aber auch neue Projekte wie die "Tagesmutterbetreuung im Kindergarten und Schule". "13 Gemeinden nehmen dieses Angebot derzeit in Anspruch. Es macht Gemeinden attraktiver. Zudem gibt es doch einige Tagesmütter, die lieber außer Haus arbeiten", meint Schulz-Berger. Ein weiteres Projekt ist die Betriebstagesmutter. So wurde im September 2013 in Kooperation mit dem Krankenhaus St. Josef in Braunau eine Dauerbetriebstagesmutterstelle eröffnet. Zwei Betriebstagesmütter sind dort im Einsatz.

"Mein Wunsch ist auf 100 Tagesmütter/väter aufzustocken. Ende Jänner startet wieder eine Ausbildung in Ried", so Schulz-Berger. Mehr Infos auf www.tm-innviertel.at