Trauer in Schwand: 12-Jähriger nach Busunfall verstorben
SCHWAND. Nach dem schweren Busunfall am Freitag in Schwand ist am Samstag im Landeskrankenhaus Salzburg ein 12-jähriger Hauptschüler seinen schweren Verletzungen erlegen.
Auslöser für den Unfall dürfte laut Polizei das Handy des 48-jährigen Lkw-Lenkers aus Kroatien gewesen sein, das in dem Moment läutete, als der Mann am Freitag gegen 13 Uhr auf eine Kreuzung am Ortsrand von Schwand zufuhr. Der Mann schaute auf das Display und übersah die Stopptafel. Der Sattelzug krachte gegen den mit 19 Schülern besetzten Bus, der von der Hauptschule Neukirchen kam.
19 Verletzte, ein Toter
Durch die Wucht des Aufpralls drehte sich der Bus um die eigene Achse, kippte um und blieb auf dem Dach liegen. 18 Kinder, allesamt Hauptschüler aus Schwand, wurden bei dem Unfall teils lebensgefährlich verletzt. Auch die beiden Lenker erlitten Verletzungen. Ein Bub verstarb am Samstag. Ein weiteres Kind soll sich nach dem schrecklichen Unfall in ernstem Zustand befinden.
Die ersten Helfer waren nach dem Unfall rasch an Ort und Stelle. Auch einige Eltern waren an die Unfallstelle geeilt. Schließlich standen vier Rettungshubschrauber, auch aus dem benachbarten Bayern, 50 Sanitäter sowie zahlreiche Feuerwehrleute und Polizeibeamte im Einsatz.
Schulalltag geht weiter
Die Schüler werden nun von einem psychosozialen Notdienst betreut. Auch die Lehrer an der Hauptschule Neukirchen bekommen Hilfe, wie sie das Thema mit den Kindern aufarbeiten können.
Kreisverkehr soll Unfälle verhindern
Nach dem tragischen Unfall hat Straßenbaureferent LH-Stv. Franz Hiesl angekündigt, die sogenannte Bäckerkreuzung in Schwand durch einen Kreisverkehr zu entschärfen. "Niemand weiß, ob ein Kreisverkehr den fürchterlichen Unfall hätte verhindern können, aber für die Zukunft wäre ein Kreisverkehr die sicherste Variante für alle Verkehrsteilnehmer", betonen Hiesl und Verkehrsreferent LH-Stv. Reinhold Entholzer. Auch Bürgermeister Johann Prielhofer spricht sich für den Kreisverkehr aus: "Obwohl diese Kreuzung bereits durch mehrere Hinweise, eine Stopptafel und drei Rüttler-Querstreifen gesichert ist, müssen wir jetzt alles daran setzen, den Kreisverkehr rasch zu realisieren und so diese Unfallhäufungsstelle zu entschärfen."
Bereits im Jahr 2000 wollte das Land OÖ an der Kreuzung einen Kreisverkehr errichten. Zu hohe Forderungen von Grundeigentümern, deren Gründe für den Bau notwendig waren, ließen das Projekt jedoch damals scheitern. Mit den Bauarbeiten für den rund 600.000 Euro teuren Kreisverkehr soll Anfang 2015 begonnen werden.
Lkw-Lenker droht ein Jahr Haft
Gegen den kroatischen Lkw-Fahrer sind strafrechtliche Ermittlungen angelaufen. Nach Auskunft der zuständigen Staatsanwaltschaft Ried sei die Einleitung eines Verfahrens wegen fahrlässiger Tötung nach Paragraf 80 Straßgesetzbuch wahrscheinlich. Der Lenker, der den Anruf nachweislich nicht entgegen nahm, sich aber durch das Handy ablenken ließ, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr rechnen.
Fotos: Daniel Scharinger
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