Trotz Wildwarnern zu viele Unfälle
Es gibt zwar eine Verbesserung, auf viel befahrenen Straßen hält sich der Erfolg aber in Grenzen.
BEZIRK (penz). Um die Anzahl der Wildunfälle im Bezirk zu reduzieren, wurden akustische Wildwarner entlang der Straßen positioniert. Werden diese von einem Fahrzeug angestrahlt, beginnen sie zu pfeifen. Dadurch sollen die Tiere davon abgehalten werden, die Straße zu queren. Die Wildwarner befinden sich im Bezirk in 19 Gemeinden auf 27 Strecken über 58 Kilometer. Laut Land Oberösterreich konnte aufgrund der Montage optischer und akustischer Wildwarner die Anzahl der Wildunfälle im Jagdjahr 2016/17 um 2.522 Vorfälle (75 Prozent) reduziert werden. "Das Projekt ist ein großer Erfolg", freut sich der Landesrat für Infrastruktur, Günther Steinkellner, berichten zu können. Ganz so euphorisch sieht das der Pressereferent des Bezirksjagdausschusses, Franz Reinthaler, nicht. "Natürlich haben sich die Unfallzahlen verbessert. Auf viel befahrenen Straßen bleibt aber noch deutlich Luft nach oben", bemerkt er. Als Beispiel nennt er die Umfahrung St. Peter. Dort ereignen sich noch immer 12 Unfälle pro Kilometer und Jahr, weiß Reinthaler. Das ist eindeutig zu viel. Laut Land Oberösterreich müssen bei mehr als zwei Unfällen mit Rehwild pro Jahr und Kilometer Wildschutzeinrichtungen angebracht werden.
"Alte" Wildwarner im Einsatz
"Es wurden nicht, wie versprochen, Geräte der neuen Generation installiert. Bei den angebrachten Wildwarnern handelt es sich um alte Geräte." Vom Landesbüro Oberösterreich heißt es indes: "Sobald wir einen Werkzeugbauer für die neuen Wildwarngeräte gefunden haben, dauert es noch etwa drei Monate, dann wird die Produktion gestartet." Seit Inbetriebnahme der neuen B 148 gab es 117 Unfälle mit Rehwild. "Es wird so lange zugeschaut, bis ein Unfall mit Personenschaden entsteht", ärgert sich Reinthaler, der für die Strecken mit akustischen Wildwarnsignalen im Bezirk verantwortlich ist. Zudem macht er auf den Wildzaun aufmerksam. Im September läuft der Beobachtungszeitraum aus. Ein Wildzaun ist aber noch nicht in Aussicht. Grund dafür: Die Gemeinden St. Peter, Weng und Mining sind nicht dazu bereit, für Schäden am Wildzaun aufzukommen. "Finanziell ist das für uns nicht tragbar. Wir haben schon unsere Gemeindestraßen zu erhalten. Wir können uns nicht auch noch um die Landesstraßen kümmern", heißt es etwa von Wengs Bürgermeister Josef Moser.
Um Kompromiss bemüht
"Ich persönlich finde das sehr schade", sagt Straßenbausprecher und Landtagsabgeordneter David Schießl (FPÖ). "Es wurden so viele Stunden in die Planungen investiert. Nun scheitert es an so einer Lappalie. Würden am Wildzaun wirklich größere Schäden entstehen, könnte man sicherlich beim Land um Unterstützung ansuchen."
Bürgermeister Moser betont, dass die Diskussionen weitergehen werden. "Man ist um einen Kompromiss bemüht", gibt sich Moser zuversichtlich.
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