Gemeinsame Kampfansage
Um ÖBB-Tunnelprojekt formiert sich neuer Widerstand
Mitte August wurde in Köstendorf, im Salzburger Flachgau-Nord, eine Bürgerintiativen-Plattform gegründet. Die neu entstandene „Aktion lebenswerter Flachgau“ lehnt das Mega-Bahntunnelprojekt der ÖBB in seiner vorliegenden Form ab. Die Vertreter wollen sich für die Bürger um Mitbestimmung auf Augenhöhe mit ÖBB und Politik einsetzen.
FLACHGAU-NORD, LOCHEN AM SEE. An einem Wochenende im August haben sich drei Bürgerinitiativen im Raum Köstendorf zur Plattform „Aktion lebenswerter Flachgau“ zusammengeschlossen. Sie lehnen die vorliegenden Pläne für den ÖBB-Mega-Tunnel ab und werden den künftigen Widerstand gemeinsam organisieren.
In einer ersten Aktion wurden am 17. August an der Köstendorfer Landesstraße große Transparente aufgestellt. Helmut Nocker, einer der Sprecher: „Das ist erst der Anfang. Wir führen mit vielen Bewohnern und weiteren Initiativen intensive Gespräche“. Der „Monstertunnel“, wie er von seinen Gegnern bezeichnet wird, sei mit 17 Jahren Bauzeit für die Region eine ökologische Katastrophe und auch finanziell ein verkehrstechnischer Schildbürgerstreich. „Wir fühlen uns von der Politik nicht ausreichend vertreten und möchten auf Augenhöhe mitbestimmen“, so Nocker. Mit Informationsveranstaltungen lasse man sich nicht abspeisen.
Die Initiativen haben aus eigener Tasche tausende Euro für unabhängige Gutachten ausgegeben. Alle haben Parteistellung im laufenden UVP-Verfahren und bereits über 500 Unterstützer, teilt die „Aktion lebenswerter Flachgau“ mit. Die Projekt-Gegner kritisieren auch, dass der Köstendorfer Bürgermeister einige ihrer Aktivisten aus seiner, wie sie es nennen, „Bürgermeister-Initiative“ ausgeladen hat und er die fundierten Gutachten nach wie vor ignoriere. Auch der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer wurde mehrmals um ein persönliches Gespräch gebeten. „Bis heute ohne jede Reaktion! Uns erinnnert das an die Vorgangsweise um die 380-KV-Leitung! Wir werden uns das nicht gefallen lassen, und wenn wir bis zum Europäischen Gerichtshof gehen“, ärgert sich Christiana Maderegger, Sprecherin der Initiative in Lochen am See. Hier ist man vor allem wegen der geplanten Deponie für das Aushubmaterial des Tunnelbaus besorgt. Denn diese soll beim Steinbachgraben in Lochen entstehen.
Unterstützung erhält die Aktion lebenswerter Flachgau auch aus der Landeshauptstadt. Die Aktion „Bürger für Bürger“ um den Bürgerrechtler Wilfried Rogler berät die Plattform.
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