Leserbrief
Weihnachten retten?
Was ist der wirkliche Sinn von Weihnachten? Dieser Frage geht Georg Feldbacher aus Munderfing in einem Leserbrief auf den Grund.
MUNDERFING. Ist jetzt in der Zeit des Lockdowns das Ziel, Weihnachte zu retten? Was glauben wir, retten zu müssen? Wie können wir Weihnachten retten?
Können wir es retten, indem wir noch die letzten zwei Wochen so viele Geschenke kaufen, wie es geht, um die Wirtschaft nicht ganz in den Boden zu bringen? Geht es da nur um Geld und Geschenke, um Weihnachten retten zu können? Übersehen wir nicht da das Wichtigste? Viele pochen auf ihr Recht auf Freiheit und Menschenwürde.
Aber was feiern wir wirklich zu Weihnachten? Ist es nur der gut gedeckte Tisch und die Zusammenkunft der Familien? Was ist es wirklich? Gibt es da jemanden, der das Recht auf Freiheit gehabt hätte, in einem Palast zur Welt zu kommen und alles für sich in Anspruch nehmen gekonnt hätte? Gibt es da jemanden, der den weltlichen Reichtum und Ruhm, der von einem Augenblick auf den anderen der Vergangenheit angehören kann, absagte und in einer kleinen Futterkrippe in einem kalten Stall zur Welt kam und doch war diese Geburt so etwas königliches, dass sogar die Zeitrechnung vor und nach dieser Geburt entstand. Zeigt uns Weihnachten nicht, dass wir Frieden im Kleinwerden finden? Und nicht indem wir auf unsere Größe und unser Recht pochen? Möchte uns Weihnachten nicht zeigen, dass es der Beginn der größten Rettungsaktion der Geschichte ist, eine Aktion, die uns sogar die Angst nimmt vor dem, der uns zeigt, dass wir alles Vergänglich zurücklassen müssen. Was nützt uns das größte Wissen und aller Reichtum, wenn wir nicht wissen, wo wir am Ende dieses Lebens den rettenden Halt finden.
Haben wir das Wesentliche zur Weihnacht vergessen oder an das letzte Eck gestellt, durch all den Konsum dieser Welt? Wir können jetzt in diesem Lockdown und all den Einschränkungen verdrießen, wir können aber auch eine neue Freiheit finden, indem wir auf den wesentlichen Kern der Weihnacht zugehen, auf den wahren Retter, der sich nicht zu schade für uns was, in einer armseligen Futterkrippe den Beginn seiner Erdenzeit zu starten.
Wir können nur Weihnachten retten, wenn wir zum wahren Ursprung des weihnachtlichen Geschehens zurückkehren wollen. Dann werden wir staunen über dieses größte Geschenk das es je gab und geben wird.
Dieser Advent gäbe uns die Zeit darüber nachzudenken.
Georg Feldbacher aus Munderfing
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.