Wenn Fleisch am Teller nichts verloren hat
Vegetarische und vegane Ernährung nimmt stark zu. Es sollten einige Dinge aber bedacht werden.
BEZIRK (ach). „Immer mehr Personen entscheiden sich aus Überzeugung zu vegetarischer und veganer Kost“, weiß Mag. Christine Ellinger, Diätologin am St. Josef Krankenhaus Braunau.Etwa 10 Prozent der Menschen ernähren sich vegetarisch. Beweggründe sind der Wunsch nach gesunder Ernährung sowie eine kritische Einstellung zur Tierhaltung. Der Vorteil der fleischlosen Kost liegt in den vielen Ballaststoffen, die die Verdauung anregen und sich positiv auf Bluthochdruck, Diabetes und Gicht auswirken. Milchprodukte, Getreide, Obst, Gemüse, Eier, Honig, Zucker und Nüsse sind erlaubt, aus den Zutaten lässt sich eine abwechslungsreiche Kost zubereiten. „Vegetarier sind eher sportlich, haben weniger Übergewicht und greifen auch seltener zu Zigaretten, Alkohol und Fertigprodukten“, beschreibt Ellinger den Ernährungstyp.
Rohkost und Obst
Bei der veganen Küche erfolgt die Auswahl der Lebensmittel ganz gezielt. Getreide, Obst, Gemüse, Zucker und Nüsse sind erlaubt, als Fleischersatz dienen Sojaprodukte und Tofu. Vegane Esser lehnen Produkte aus tierischer Herkunft ab. Somit sind Milchprodukte, Eier und Honig tabu. Manche Veganer essen gar nur Rohkost oder Obst.
Eine erwachsene Frau braucht bei mittlerer körperlicher Aktivität täglich 1800 Kalorien, ein Mann 2400. Daher sollte man schauen, dass der gewählte Ernährungsstil genug Energie, Vitamine und Mineralstoffe liefert. Die Vitamine B 12 und D etwa sind nur in tierischen Produkten enthalten. Bei einseitiger Kost kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Blutarmut und Osteoporose können Spätfolgen sein. Bei beiden Ernährungsstilen kommt es oftmals zum Eisenmangel, beim Veganischen kann zusätzlich ein Kalziummangel auftreten. Eisen wird für eine ausreichende Sauerstoffversorgung benötigt und ist vorwiegend in Fleisch enthalten, Kalzium ist für das Knochenwachstum unentbehrlich.
Abwechslungsreiche Kost ist angesagt
„Säuglingen, Kindern, Jugendlichen, Schwangeren, stillenden Frauen und Senioren ist von ausschließlich vegetarischer oder veganer Kost abzuraten“, betont die Ernährungsberaterin. Als völlig bedenkenlos sieht Christine Ellinger abwechslungsreiche Kost, in der zwei bis drei Mal in der Woche Fleisch und einmal Fisch aus regionaler Haltung serviert wird.
Zur Sache:
Vegetarisch: Auf dem fleischlosen Speiseplan stehen Getreide, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Eier, Honig, Nüsse, Kerne und Samen.
Vegan: Produkte aus tierischer Produktion werden absolut abgelehnt: Am Speiseplan stehen Getreide, Obst, Gemüse, Zucker, Nüsse, Kerne und Samen.
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