Wie man in Braunau gut älter wird

- Projektkoordinatorin Heidemarie Staflinger im Gespräch
- Foto: Gemeinde
- hochgeladen von Barbara Ebner
BRAUNAU. Am 17. Juni 2011 fand im Rahmen des EU-geförderten INTERREG-Projektes "Pflege: Ein Arbeitsmarkt der Zukunft" das erste Gespräch zu einer Kooperation mit Bürgermeister Johannes Waidbacher bezüglich der Umsetzung des Teilprojektes "Zu Hause älter werden – was braucht's dazu?" in Braunau statt. Es folgten viele Gespräche, Experteninterviews, eine Bürgerbefragung und ein Entwicklungsworkshop.
Nun, zwei Jahre später, konnte das Projekt im Rahmen einer Bürgerinformation am 5. Juni erfolgreich abgeschlossen werden. Die zentrale Frage des Prozesses lautete immer "Was kann die Stadt Braunau dazu beitragen, dass ihre Gemeindebürger so lange wie möglich zu Hause bleiben und dort älter werden können?".
In einer Bürgerbefragung wurde aus allen Menschen, die in der Stadt Braunau leben und 65 Jahre oder älter sind eine Stichprobe von 1790 Bürgern gezogen. Mit einem Rücklauf von 27 Prozent zeigten die Bürger der Stadtgemeinde, wie wichtig ihnen das Anliegen "Zu Hause älter werden" ist. Es konnten so viele Handlungsideen für die Stadt gesammelt werden.
Rund 75 Prozent der befragten Braunauer leben derzeit im Eigenheim. Die wenigsten Wohnungen und Häuser sind barrierefrei. Somit wird die Barrierefreiheit in den nächsten Jahren sowohl im öffentlichen Raum, als auch in den eigenen vier Wänden, ein wichtiges Thema sein.
Von 468 Personen haben 245 im Rahmen der Bürgerbefragung auf die Frage, ob ihnen das Angebot der Tagesbetreuung bekannt ist, mit "Nein" geantwortet. Das heißt, jeder zweite Braunauer 65+ kennt dieses Angebot nicht. Dieses Informationsdefizit ist für Bezirkshauptmann Georg Wojak klarer Handlungsauftrag. Dieser sagte bereits zu, mit gezielten Informationen den Bekanntheitsgrad der Tagesbetreuung verbessern zu wollen.
Ein oft genannter Wunsch der älteren Gemeindebürger ist eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung. "Selbstverständlich ist es für mich wichtig, dass die Bürger der Stadt Braunau auch im Alter in ihrer Mobilität durch fehlende öffentliche Verkehrsmittel nicht eingeschränkt werden. Manchmal ist es aber leider so, dass die Angebote im öffentlichen Verkehr dann nicht oder zu wenig genutzt werden. Da bedarf es dann anderer, individuellerer Lösungen, wie beispielsweise Fahrdienste oder Seniorentaxis. Das heißt, es geht hier nicht nur um die Frage der öffentlichen Verkehrsanbindung, sondern weiter gedacht um das Thema altersgerechte Mobilität", sagt Bürgermeister Johannes Waidbacher.
In den Braunauer Stadtnachrichten soll es künftig eine eigene Rubrik "Zu Hause älter werden – was braucht‘s dazu?" geben, die Informationen, Neuerungen, Ratschläge und Kontaktstellen rund um das Thema Älter werden enthalten soll.
Die Projektverantwortlichen Erika Rippatha und Heidemarie Staflinger von der Arbeiterkammer OÖ sowie Sabine Morocutti vom Regionalmanagement OÖ freuen sich über die Projektergebnisse und die Bereitschaft, diese auch umzusetzen: "Schon während der Einrichtung des Projektes ist uns klar geworden, dass gut funktionierende Kommunikationswege, die Vernetzung der Akteure udn die Einbeziehung der Bürger sowie der Trägereinrichtungen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren gehören, um in einer Stadt wie Braunau Lebensqualität zu schaffen."
Ideen, Anregungen und Vorschläge, wie man in Braunau gut älter werden kann, können weiterhin in der Sozialabteilung der Stadt Braunau eingebracht werden.



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