Wildzeit
Wild auf Wild
SCHALCHEN (kath). In den hiesigen Gaststätten ist es nun endlich so weit: Die Wildtage sind da. Zahlreiche Gäste besuchen die umliegenden Wirtshäuser, um in den Genuss der wunderbaren Speisen zu kommen. Bevor man aber diese Köstlichkeiten genießen kann, müssen Jäger erst auf die Jagd gehen. Der 70-jährige Schalchner, Karl Weinberger, ist einer von ihnen.
Wildsaison
Die gesamte Wildsaison dauert von 1. Mai bis Ende des Jahres. Ab 16. August werden Ricken und Kitze geschossen. Mit 16. Oktober dürfen auch Hasen, Enten und Fassane erlegt werden. Die Jägerverbände machen dies jedoch nicht, wie häufig angenommen, aus Jux und Tollerei, oder als Bewältigungsstrategie diverser Aggressionsprobleme, sondern vielmehr, um den Fortbestand der Flora und Fauna in unseren Gefilden zu sichern und zu regulieren. Außerdem werden die Jagdreviere durch die BH genau eingeteilt und regelmäßig kontrolliert und auch die saisonale Abschusszahl wird durch sie vorgegeben.
Jahrelange Erfahrung
Karl Weinberger, der in Kürze seinen 70. Geburtstag zelebriert, ist mittlerweile seit 52 Jahren als Jäger in Schalchen unterwegs. Sein Wild verkauft er an umliegende Wirtshäuser, wie etwa an das Gasthaus Kopp, den Bräu-Gasthof und an den Laimer-Wirt. Im Gegensatz zu früher sind Jagdverbände mittlerweile dazu verpflichtet, das erlegte Wild schnellstmöglich auszunehmen und der Kühlkette zuzuführen. "Früher ist das Wildbret nicht gekühlt und nicht gewaschen worden. Das lag dann rum, bis der Wildbrethändler zum Abholen kam. Und das konnte schon eine Weile dauern", erinnert sich Weinberger. Damals musste man das Wild dann auch sehr aufwendig zubereiten, um den modrigen Geschmack zu übertünchen. "Heute reichen Salz und Pfeffer und ein paar Kräuter", so der Hobbykoch Weinberger.
Weinbergers "Fasanenbrüstl"-Rezept
"Das einfachste Wildrezept überhaupt", so Weinberger, "ist das Fasanenbrüstl." Zunächst wird die Fasanenbrust in kleine Teile geschnitten (ähnlich wie bei einem Geschnetzelten). Anschließend salzen und pfeffern und kurz, scharf anbraten. Danach wird das Fleisch mit Kräutern gewürzt ("Ich nehme alles, was mir grad unterkommt. Majoran, Thymian,...", meint Weinberger) und anschließend in eine Alufolie gewickelt, um es warmzuhalten. In der Zwischenzeit wird Gemüse im Fleischsaft angebraten. Dieses wird mit Wein abgegossen, mit etwas Schlagobers und Stärkemehl verfeinert und voilá: Ein wunderbar einfaches Wildrezept landet auf dem Teller. Am liebsten isst Weinberger dazu Nudeln oder Knödel.
Wer Interesse an Wildfleisch hat und dieses gern selbst zubereiten möchte, kann bei den örtlichen Gemeinden den Jagdleiter ausfindig machen und von diesem direkt Fleisch beziehen.
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