Die größten Mobilitätssorgen
Eine ÖAMTC-Umfrage bringt die Ängste der Österreicher ans Tageslicht.
BEZIRK (ah). Die größten Zukunftssorgen der Österreicher in puncto Mobilität gelten den Kosten und der Umwelt. Das ergab eine ÖAMTC-Umfrage unter mehr als 1000 Österreichern. Teure Mautabgaben und Steuern, Staus und verstopfte Straßen und eine immer stärkere Umweltbelastung in den nächs-ten zehn Jahren fürchten zwei Drittel der Befragten. Das sinkende Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln außerhalb des urbanen Bereichs bereitet mehr als der Hälfte große Sorgen. Gleichzeitig fürchtet jeweils knapp die Hälfte der Österreicher, dass es für Pendler immer schwieriger wird, mit dem Auto zur Arbeit zu kommen. Sie denken, dass Benzin und Diesel in zehn Jahren kaum mehr leistbar sein werden. Öffentliche Verkehrsmittel werden dann unbequem und ständig überfüllt sein.
Auf Verbrauch achten
"Gegenüber den vergangenen Jahren sind Diesel und Benzin derzeit vergleichsweise billig. Wie lange das so bleiben wird, kann aber niemand seriös vorhersagen. Ich rate daher, beim Pkw-Neukauf trotz der derzeit günstigen Treibstoffpreise unbedingt auf möglichst geringen Verbrauch und CO₂-Ausstoß Wert zu legen", meint Bernhard Mühlberger, ÖAMTC-Stützpunktleiter in Braunau. Er sieht Alternativen in Hybrid-, Erdgas- und Elektroautos. Die geringe Reichweite und die hohen Anschaffungskosten von E-Autos würden aber sehr viele abschrecken. Mühlberger geht aber davon aus, dass sich hier die Technik weiterentwickeln wird.
55 Prozent der Befragten sind sich einig, dass sich Mobilität in den kommenden Jahren verändern wird. Dazu Mühlberger: "In großen Städten werden alternative Mobilitätsformen, etwa Carsharing, sowie öffentliche Verkehrsmittel stark an Bedeutung gewinnen. In ländlichen Gegenden wird das eigene Auto aber noch auf Jahrzehnte die wichtigste Mobilitätsform bleiben."
Ständige Überwachung bereitet Sorge
Digitale Technologien sorgen auch im Mobilitätssektor für einen Umbruch. Sie bieten zwar Vorteile, bergen aber auch Gefahren. Ganz besonders im Bereich Datensicherheit vernetzter Fahrzeuge. "Ständige Überwachung im Verkehr und die verschwindende Privatsphäre sind für 45 Prozent der Österreicher Anlass zur Sorge", erklärt ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold. Die ÖAMTC-Studie zeigt auch, welche Themen den Österreichern kaum Sorgen bereiten. Dass Fahrzeuge einmal so kompliziert werden, dass sie nicht mehr zu bedienen sind, oder dass die Höchstgeschwindigkeit künftig bei 80 km/h liegen könnte, wird nicht befürchtet. Knapp die Hälfte der befragten Österreicher glaubt auch nicht, dass es in Zukunft zu wenig Radwege geben könnte. Apropos Geschwindigkeit: Diese Thema beschäftigt seit 120 Jahren. So lange gibt es heuer nämlich den ÖAMTC. 1896 waren es die Radfahrer, die durch hohe Geschwindigkeit Fußgänger und Pferdefuhrwerke gefährdeten. 1899 durfte die Fahrgeschwindigkeit nicht größer sein als die eines Pferdes im frischen Trab. 1905 gab es eine neue Verordnung: Der Fahrer eines Automobils musste Herr der Geschwindigkeit sein. Es galt innerorts daher eine Geschwindigkeit von 15 km/h.
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