80 Millionen für Energie
Erdgas, Strom und Treibstoffe dominieren den Energiebedarf der Stadt Braunau – ein Viertel verbrauchen die Haushalte.
BRAUNAU (höll). "Dank der extrem guten Rücklaufquote haben wir sehr präzise Ergebnisse zum Energieverbrauch in Braunau", freut sich Energietechnologe Roland Brandstätter. Zwei Drittel aller Haushalte und nahezu alle Betriebe und öffentlichen Gebäude haben sich an der Ist-Zustandsmessung beteiligt.
Der Jahresenergieverbrauch in Braunau setzt sich überwiegend aus den Energieträgern Erdgas, Strom und Treibstoffen zusammen. Knapp fünf Prozent der Energie kommen aus Biomasse, Solar, Geothermie und Kohle. Den Hauptanteil verbrauchen Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft mit 87 Prozent, gefolgt von den Haushalten mit zehn Prozent und den öffentlichen Objekten mit drei Prozent. Genutzt wird die Energie zu 50 Prozent für Prozesswärme, Kochen, Warmwasser und Waschen. 20 Prozent gehen in Antriebe und Motoren, 16 Prozent werden für die Raumwärme verwendet und fünf Prozent für Beleuchtung, Unterhaltung und Kühlen. "Die jährlichen Energiekosten betragen für das gesamte Stadtgebiet 80 Millionen Euro – 20 Millionen davon zahlen die Haushalte", so Brandstätter.
Haushalte decken ihren Energiebedarf zu 39 Prozent aus Erdgas, zu 26 Prozent aus Strom und zu 15 Prozent aus Kohle oder Heizöl. Doch auch erneuerbare Energien werden verwendet: Insgesamt 21 Prozent des Energieaufwandes werden durch die Geothermie, Biomasse und Solarthermie abgedeckt. Nimmt man den Aufwand für Mobilität heraus, verbrauchen die Haushalte den Löwenanteil der Energie für Raumwärme (71 %), Kochen, Waschen und Warmwasser (20 %) sowie Unterhaltung und Beleuchtung (6 %).
Der Vergleich mit Gesamtösterreich habe Braunau einen hohen Ausbaugrad des Erdgasnetzes, einen niedrigeren Anteil an Heizöl, Kohle und Flüssiggas sowie einen geringeren Biomasseanteil. Der Anteil an Fernwärme am Energieaufkommen liege knapp über dem Durchschnitt, so Brandstätter.
Bereits 1995 wurde eine CO2-Erhebung in Braunau durchgeführt. Seither wurde, bei gleichbleibendem Energieverbrauch, rund 115.000 Quadratmeter mehr Wohnfläche geschaffen. Das ist ein Anstieg von 18 Prozent. "Zwischen 2001 und 2011 ist die Wohnfläche pro Einwohner um rund 13 Prozent gestiegen", erklärt Brandstätter.
"Wir sind nun dabei die Ziele zu formulieren und daraus einen Maßnahmenkatalog zu erstellen", berichtete Oskar Bertl, Leiter der Arbeitskreises Energie. Als ersten Schritt wurde an jeden Haushalt, der an der Befragung teilgenommen hat, eine Energieampel gesendet: "Damit weiß jeder, wo er energietechnisch steht und wo es Potentiale gibt", erklärt Bürgermeister Johannes Waidbacher. Die Aufgabe der Gemeinde wird es nun sein, als Informationsdrehscheibe zu fungieren: "Bewusstseinsbildung und den Betriebe bei der Suche nach Kooperationen zu helfen, das wird unsere Aufgabe sein."
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