Für Zelenka startet heuer die fünfte Eiskletter-Saison.
"Eisklettern ist auf keinen Fall ein Anfängersport!"

- Zusammen mit Skitouren Gehen und Felsklettern zählt Eisklettern zu den Lieblingssportarten von Christoph Zelenka.
- Foto: Fotos: Thomas März
- hochgeladen von Gwendolin Zelenka
BRAUNAU (gwz). "Erfahrungen beim Klettern und Skitouren Gehen sind Voraussetzung. Komplett ohne Erfahrungen ist das eher ein Suizidunternehmen."
Christoph Zelenka weiß, wovon er spricht. Für den 56-Jährigen beginnt diesen Winter die fünfte Eiskletter-Saison. Klettern und Skitouren zählen schon länger zu seinen Leidenschaften, Eisklettern entdeckte er erst später für sich. Bei jeder Möglichkeit packt der Braunauer seine Ausrüstung zusammen und macht sich auf zur nächsten Herausforderung. Ob im Südtiroler Langental oder im nicht ganz so weit entfernten Salzburg, Zelenka lässt keine Möglichkeiten aus. "Das beliebteste Eisklettergebiet bei uns ist das Gasteinertal. Da gibt’s die meisten Möglichkeiten und da sind auch die meisten Leute."
Ausreichend Erfahrung nötig
Durch einen Freund, den er über die Online-Plattform bergsteigen.com kennenlernte, kam er zu der riskanten Sportart. Dabei stürzten sich die beiden Kollegen nicht sofort ins Eis, sondern starteten erst mal mit dem sogenannten Drytooling. Das steht praktisch für Klettern mit Eisgeräten und Steigeisen am Felsen. "Da hab ich so die ersten Erfahrungen gesammelt. Ich habe im Eis dann eigentlich in den ersten zwei Saisonen von dem Kollegen viel gelernt", erinnert sich Zelenka.
Laut ihm sei es wichtig, nicht ins kalte Wasser zu springen. Anders als beim Klettern im Fels hat man Steigeisen an den Füßen und Eisgeräte in den Händen, die scharf geschliffen sind und daher eine höhere Verletzungsgefahr darstellen. "Außerdem ist das Eis schwieriger zu beurteilen als der Fels. Man sollte die ganze Sicherungstechnik gut beherrschen, die ist ähnlich wie beim Felsklettern." Jedoch stellt sich das Handling um einiges schwieriger heraus als beim üblichen Klettern, man trägt dicke Handschuhe und die Seile vereisen teilweise.
Zelenka betont: "Es reicht nicht, einen Kurs zu machen. Es braucht einfach Zeit, bis man die Situation abschätzen kann und weiß, was man sich selbst zutrauen kann."
Optimale Voraussetzungen
Die richtige Einschätzung vom Umfeld darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Zum Beispiel die Farbe des Eises, ob es sehr viele Röhren hat oder kompakt ist, ob Säulen massiv aufstehen oder frei hängen. Mit dem Winter kommt auch die Lawinengefahr. Durch Erfahrungen beim Skitouren Gehen kann man diese Situation dann besser einschätzen.
Die beste Saison reicht von Dezember bis Ende Februar. In dieser Zeit kann es aber ebenso passieren, dass man in einen Warmluftbereich kommt oder die Sonne stärker auf das Eis scheint. Um Gefahren zu vermeiden, hilft dann nur: "Man muss rechtzeitig ans Umkehren denken. Es passiert öfter, dass wir dann wieder umdrehen müssen."
Meistens ist Zelenka in einem Team zu zweit, das sei laut ihm optimal. Wer gerade klettert, dem ist warm, weil er sich bewegt aber "wenn man dann den anderen sichert, wird's sofort kalt".
Wichtig ist außerdem als Sichernder nicht direkt in der Falllinie des Kletternden zu stehen, weil sehr viel Eis runterkommt, das einen verletzen könnte.
Abschließend gibt der Braunauer noch einen Tipp: "Wichtig ist früh aufzustehen, bald dran sein. Es ist immer gut, wenn man der erste ist beim Eisklettern. Alle, die vor einem sind, hauen einem alles rauf, was vom Eis abbröckelt."




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