Schmiedeeisernes Räucherpfandl
Aspacher Jungunternehmer mit 76 Jahren

Josef Hintermaier nietet die Teile in seiner Werkstatt in Aspach.
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Josef Hintermair aus Aspach hat sich im August 2023 noch einmal für die Selbstständigkeit entschieden.

ASPACH. In seiner Werkstatt im Garten produziert der gelernte Schmied Schmiedeeiserne Räucherpfandln. "Als Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege ist es mir ein besonderes Anliegen, dass der Brauch des Räucherns in den Rauhnächten um den Jahreswechsel erhalten bleibt bzw. wieder mit Geist erfüllt wird. Um diese schöne Tradition zu erhalten, habe ich mich entschlossen, Räucherpfandl zu schmieden", berichtet der 76-Jährige.

Die Holzgriffe werden in einer Behindertenwerkstätte hergestellt.

Ein Gewerbe hatte der Aspacher zwar 1985 schon einmal angemeldet, bis zum 1. August 2023 war das aber als ruhend eingetragen. "Die Idee zu den Räucherpfandln hatte ich ungefähr heute vor einem Jahr. Da habe ich einfach wieder Lust und Laune bekommen", erzählt Hintermaier. Ein "zu alt" gibt es für den Jungunternehmer nicht: "Zu alt für etwas sein, kann ich mir garnicht vorstellen." Laut Hintermaier hat ihm die Arbeit mit jungen Menschen zu dieser Einstellung verholfen. Denn nachdem er seine Meisterprüfung im Schmiede- und Schweißhandwerk abgelegt hatte, unterrichtete er von 1984 bis 2007 an der HTL in Wels.

Moderne und Handwerk

Die Pfandln werden auf Anfrage hergestellt. Pro Pfandl braucht der Schmied ungefähr eine halbe Stunde. Hintermaier lässt die Eisenteile bei einer Firma zuschneiden und prägt sie anschließend selbst in seiner Werkstätte. Anschließend werden diese brüniert und von Hintermaier nach alter Tradition genietet. "Es ist eine Kombination aus moderner Technik und traditionellem Handwerk", erklärt der Schmied.

Josef Hintermaier nietet die Teile in seiner Werkstatt in Aspach.

Alle weiteren Teile wie Nieten und Holzgriffe kauft er von Unternehmen aus der Region. Verkauft werden seine Pfandln bei verschiedenen Weihnachtsmärkten, Adventsingen oder direkt bei Hintermaier in Aspach. Alleine dieses Jahr hat er schon mehrere hundert Räucherpfandln hergestellt.

"Leuchtturm der Wirtschaft"

Wie lange er noch selbstständig bleiben möchte, weiß Hintermaier noch nicht genau. Solange er noch Lust und Laune hat, möchte er weitermachen. "Für mich ist das wie eine Art meditieren mit Eisen. Andere gehen zum Psychologen und ich gehe in meine Werkstatt." Für WKO-Bezirksleiter, Klaus Berer ist Hintermaier ein "Leuchtturm der Wirtschaft". Berer sieht sein Handwerk als Paradebeispiel, was man mit einer Lehre alles erreichen kann: "Ich finde es toll, dass er in diesem Alter noch einmal anpackt. Hintermaier ist ein lebendes Beispiel dafür, dass Handwerk einen goldenen Boden hat. Man sieht, wenn man einmal etwas lernt, hat man sein ganzes Leben etwas davon."
Die Räucherpfandl sind für 49 Euro oder als Set um 78 Euro erhältlich. Darin enthalten sind ein Pfandel, zwei Korkengläser mit Weihrauch und zehn Stück Räucherkohlen. Hintermaier ist telefonisch unter 07755/5241 oder per E-Mail unter jomahi@inext.at erreichbar.

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