Friedliche Bestattung in natürlicher Umgebung

Foto: Krisai
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BRAUNAU, PFARRKIRCHEN (ebba). Bestatter Dietmar Krisai hat in mehr als 40 Jahren schon rund 18.000 Trauerfälle begleitet. Das Braunauer Bestattungsunternehmen "Pietät Krisai" wird von ihm bereits in elfter Generation geführt.

Neben traditionellen Erd- und Feuerbestattungen, bietet Krisai seit dem Jahr 2012 eine weitere, zukunftsweisende Bestattungsform an: Eine Naturbestattung im Urnenforst. Dieser insgesamt 7,5 Hektar große Waldfriedhof mit dem Namen "Thanruh" befindet sich in Pfarrkirchen im Mühlkreis. Mit dem Konzept des Urnenwaldes geht man neue Wege. "In vielen Familien sind die Mitglieder auf der ganzen Welt verteilt. Eine regelmäßige Grabpflege ist damit äußerst schwierig. Gerade für diese Personen bietet der Urnenforst eine gute Alternative", ist Dietmar Krisai überzeugt.

Der Urnenforst ermöglicht den Angehörigen mehr Freiraum in ihrer Trauerarbeit. "Die Grabstelle kann frei gewählt werden. Das kann etwa bei einem Baum sein oder in der Nähe eines Baches. Je nach Wunsch."

Jede Grabstelle wird GPS-vermessen. Für die Beisetzung werden spezielle biologisch-abbaubare Urnen verwendet, die sich innerhalb weniger Monate selbst zersetzen. "Man kann aber auch Granit- oder Holzurnen verwenden. Diese zersetzen sich nicht, sind aber ebenso aus natürlichem Material und dürfen  daher im Wald begraben werden", erklärt der Braunauer Bestatter. Am häufigsten werden ihm zufolge Urnen aus Maisstärke verwendet.

"Wir haben Kunden aus ganz Europa und eigentlich nur wenige aus der unmittelbaren Umgebung. Das Interesse an Naturbestattungen ist jedenfalls stark steigend. Seit 2012 wurden zirka 230 Urnenwaldbestattungen von uns durchgeführt", sagt Krisai.

Die Gräber können – je nach Wunsch – entweder völlig anonym gestaltet werden oder "halb-anonym" mit Holzpflöcken, die mit einer Nummer versehen werden. Andere wiederum entscheiden sich dafür, ein Metallschild mit dem Name des Verstorbenen beim Grab anzubringen. "Wir können aber auch Steinplatten im Boden einlassen, wenn das gewünscht wird." Diese können jedoch nur liegend angebracht werden. Ein typischer Grabstein ist im Urnenwald nicht erlaubt. "Ich beobachte oft, dass Familien Tannenzapfen auf dem Weg zur Grabstelle sammeln und mit diesen dann das Grab verschönern. Andere lassen Blumen liegen." Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur Plastik und Grablichter sind im Wald nicht erlaubt. Ansonsten haben die Angehörigen freie Hand.

Eine Beisetzung im Urnenwald hat gewisse Vorteile: Das Gedenken an den Verstorbenen ist jederzeit möglich. Die Grabpflegekosten, ein Grabstein und so weiter entfallen zur Gänze. Lediglich Baum- und Steinmiete fallen an Kosten an. Die Grabpflege übernimmt die Natur. Sie sorgt für ein Grab, das ideal den Jahreszeiten angepasst wird. Mehr Infos unter www.thanruh.at

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Foto: Cityfoto
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