Hochwasserschutzmaßnahmen am Simbach laufen an
Bauarbeiten bis Ende des Jahres erledigt
SIMBACH AM INN. Von vielen Bürgern der Innstadt bereits sehnsüchtig erwartet, laufen nun ab Dienstag, 10. Juli, die ersten Baumaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an. Bürgermeister Klaus Schmid erklärte im Rahmen eines Pressegesprächs, dass es sich bei den Maßnahmen laut Wasserwirtschaftsamt um ein beschleunigtes Projekt bei der Planfeststellung handelt, da man in Normalfall mit fünf bis sechs Jahren rechnen muss.
„Die Angst ist immer noch in den Köpfen und Herzen, daher kann man auch bei vielen Bürgern verstehen, dass sie auf Maßnahmen drängen", erklärte Schmid.
Wie die nächsten Schritte nun aussehen, erläuterte Roland Schmid vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Demnach beginnen am Dienstag die Bauarbeiten der Deichrückverlegung zwischen der Brücke am Kreuzberger Weg und dem Viadukt der alten Bahnlinie nach Pocking. Auf einer Strecke rund 180 Metern soll der Deich auf einer rückverlegten Trasse auf bisheriger Höhe gebaut werden.
Laut Schmid werden dadurch die Abflussverhältnisse deutlich verbessert und gleichzeitig die Voraussetzungen für den Ausbau auf den Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschaffen. Um den aktuellen Hochwasserschutz zu garantieren, bleibt zunächst der bestehende rechte Deich in Sichtrichtung Innstraße während der Bauzeit erhalten.
Laut Schmid wird nun der neue Deich auf eine Bestandshöhe von rund 2,50 bis 3,50 Metern errichtet sowie die Innendichtung in Form einer Bohrpfahlwand eingebracht. Erst dann wird die vorhandene Deichwand rückgebaut und die frei werdende Fläche zwischen neuem Deich und Gewässer abgeflacht.
Im Zuge der Maßnahmen sollen auch das Bahnviadukt der ehemaligen Nebenstrecke nach Pocking über den Simbach abgerissen und die Böschung des Bahndamms bis zur Bohrpfahlwand auf Höhe der Gewässersohle abgetragen werden, da dies eine zusätzliche Aufweitung des Bachbettes bedeutet. Die Gesamtkosten für die 180 Meter belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro, 30 Prozent der Kosten trägt die Stadt Simbach. Läuft alles nach Plan, dann sollen die Baumaßnahmen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Im Bereich der Baustelle ist während der Bauphase mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Planungen für die weiteren Bauabschnitte laufen bereits auf vollen Touren. Das Gesamtkonzept basiert auf Untersuchungen der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien nach dem Jahrtausendhochwasser vom 1. Juni 2016. Die aktuellen Bauarbeiten werden von der Simbacher Firma Mayerhofer übernommen.
Foto: Das Eisenbahnviadukt über den Simbach wird im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen abgerissen.
Foto: Bürgermeister Klaus Schmid und Roland Schmid von Wasserwirtschaftsamt erläuterten vor Ort die beginnende Hochwasserschutzmaßnahme am Simbach zwischen der Brücke am Kreuzberger Weg und dem Eisenbahnviadukt.
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