"Schwöll braucht eine Entlastung"

14 Häuser links und rechts der Baier Straße sind betroffen. Noch heuer wird ein mobiler Geschwindigkeitsmesser aufgestellt.
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Im "Vorort zum Betriebsbaugebiet" wünschen sich die Anrainer eine Lösung für den Schwerverkehr.

LENGAU (ebba). Karin Thür reicht‘s! Sie wohnt unmittelbar neben der Baier Landesstraße in der Lengauer Ortschaft Schwöll und leidet unter dem Schwerverkehr. "Dieser ist selbstgemacht durch das Betriebsbaugebiet. Man baut, macht sich aber keine Gedanken über den Verkehr. Hier hätte es von Anfang an ein ordentliches Konzept gebraucht", so die Anrainerin. Sie spricht von einer "unerträglichen Situation" und fordert die Gemeinde auf, eine Lösung für die leidgeprüften Schwöller herbeizuführen.

"Wir Schwöller fordern als Sofortmaßnahme ein mobiles Radar und eine Einbahnregelung für den Schwerverkehr, die unsere Ortschaft vorübergehend entlastet, bis eine Anbindung des Betriebsbaugebietes an die B147 erfolgt. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Gemeinde nicht an einer Lösung interessiert ist. Man lässt uns hier im Regen stehen." Aus diesem Grund will Thür in naher Zukunft eine Unterschriftenaktion starten. "Ich habe hier alle Schwöller auf meiner Seite. Und ich bin mir sicher, dass auch alle übrigen Gemeindebürger verstehen werden, dass man hier handeln muss", hofft sie auf viel Unterstützung.

"Wenn es sein muss, machen wir auch eine Straßensperre. Dann wird man schnell sehen, wie viel Verkehr durch Schwöll zieht, wenn es sich bis nach Straßwalchen zurück staut", gibt sie sich kämpferisch. "Die Gemeinde Lengau lukriert hunderttausende von Euro an Kommunalsteuer durch das Betriebsbaugebiet und wir Schwöller sind die Leidtragenden. Unsere Gemeinde ist finanziell sehr gut aufgestellt, aber für eine Entlastungsstraße gibt es offenbar kein Geld", beklagt sich Thür.Nicht nur die vielen Lkws seien ein Problem, sondern auch, dass die Geschwindigkeiten – weder vom Schwerverkehr noch von den Pkw – eingehalten werden. "Die sausen da durch, trotz der vielen Kurven. Ein Wunder, dass noch nichts passiert ist." Thür versteht nicht, warum die Gemeinde hier nicht handelt: "Uns nimmt keiner Ernst!"

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Lengau, Erich Rippl, will das so nicht stehen lassen: "Die Gemeinde hat bereits Anfang des Jahres einen Antrag für eine Einbahnregelung eingebracht, diese wurde jedoch nach Prüfung durch einen Sachverständigen von der Bezirkshauptmannschaft abgelehnt." Eine zusätzliche Straße um rund 1,5 Millionen Euro als Anschluss an die B147 zu bauen, habe der Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.

Dass sich viele Auto- und Lkw-Fahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schwöll halten, ist ihm bewusst. "Es handelt sich aber um eine Landesstraße, daher ist hier die Polizei zuständig, zu kontrollieren", betont er und verweist darauf, dass die Polizei gebeten wird, hier öfter Messungen durchzuführen.Die Gemeinde hätte außerdem versucht, einen Gehsteig von Schwöll nach Pfannenstiel und zwei Fahrbahnteiler zu errichten, um so für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Durch die Fahrbahnteiler würden Fahrzeuglenker gezwungen, langsamer zu fahren. "Da jedoch zwei Anrainer keinen Grund dafür hergeben wollten, und wir in Lengau davon absehen, jemanden zu enteignen, wurde dieses Vorhaben erst einmal zurückgestellt", erklärt Rippl.

Der Ortschef habe durchaus Verständnis für den Unmut, weist jedoch darauf hin, dass das Problem nicht in erster Linie durch das Betriebsbaugebiet begründet ist: "Es fahren etwa 4.457 Fahrzeuge pro Tag durch Schwöll, zirka 400 davon sind Lkw. Allein aus dem Betriebsbaugebiet fahren aber lediglich zwischen 28 und 30 Lkw pro Tag durch Schwöll", sagt Rippl. Diese Woche werde er einen Antrag einbringen, in der Ortschaft Schwöll eine große Blinktafel zur Geschwindigkeitsanzeige anzubringen. "Diese wird heuer noch aufgestellt", versichert er.

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