Wird die Berufsschule Braunau schließen?
"Derzeit sind es nur Überlegungen", betont Wolfgang Sünderhauf vom Land Oberösterreich.
BRAUNAU (penz). "Wenn die Zahl der Berufsschüler in Oberösterreich von fast 31.000 auf unter 25.000 Schüler fällt, ist es höchste Zeit, Überlegungen anzustellen", antwortet Wolfgang Sünderhauf vom Land Oberösterreich auf die Frage, warum man derzeit über eine Schließung der Berufsschule in Braunau diskutiere.
Erst vorige Woche wurde die Berufsschule mit der unerwarteten Meldung konfrontiert: Die Schule soll bereits 2018 geschlossen werden. "Es wurden noch keine Entscheidungen getroffen. Derweil sind es nur Überlegungen", betont Sünderhauf. Die Anzahl der Schüler sei merklich zurückgegangen. In irgendeiner Form müsse man darauf reagieren, argumentiert er. Wann eine Entscheidung diesbezüglich getroffen wird, könne Sünderhauf aber noch nicht abschätzen. Erst müssten alle 'Szenarien' durchdacht werden.
Derzeit lernen in der Berufsschule Braunau ca. 460 Schüler. "Vor zwei Jahren hatten wir einen kleinen Schülereinsturz von etwa 100 Personen. Seither ist die Schülerzahl aber gleich geblieben. Wir gehen davon aus, dass sich die Nachfrage in nächster Zeit stabilisieren und durch die Geburtensteigerung und hohe Konjunktur auch wieder steigern wird", sagt hingegen der Direktor der Berufsschule, Günther Pfatschbacher.
Kritik von SPÖ und Grüne
Von SPÖ und Grüne gibt es scharfe Kritik an die oberösterreichische Landesregierung. "Das Schwarz-Blaue Kürzungspaket erreicht jetzt auch unsere Schulzimmer", sagen die Grünen. Sie haben bereits einen Dringlichkeitsantrag gegen eine Schließung beim oberösterreichischen Landtag eingereicht. "Berufsschulen sind unverzichtbare Partner bei der Lehrlingsausbildung und garantieren jungen Menschen sichere und regionale Arbeitsplätze", heißt es vom Bildungssprecher der Grünen, Gottfried Hirz, und Bezirkssprecher David Stögmüller. "Das Schulgebäude ist in einem guten Zustand, es stehen keine finanziell aufwendigen Generalsanierungen an. Eine Schließung ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Hier würde es nur zu einer weiteren Ausdünnung des ländlichen Raums kommen“, so Stögmüller. Weiters: "Das ist eine politische Bankrotterklärung der schwarz-blauen Koalition. Ich werde daher im Parlament eine entsprechende Anfrage an Wirtschaftsminister Mahrer und Bildungsministern Hammerschmied einbringen: An unserer Bildung zu sparen, ist definitiv der falsche Weg.“
Die SPÖ weißt in einer Presseaussendung auf mögliche Folgen einer Schließung hin: "Aktuell wird das Internat bei der HTL um Millionen umgebaut und generalsaniert. Etwa ein Drittel der Internatsschüler sind aus der Berufsschule. Bei einem Wegfall könnte das Internat nicht mehr kostendeckend arbeiten." Die SPÖ würde eine Schließung als eine totale Fehlentwicklung im Bezirk einschätzen: "Wir werden alles unternehmen, um das zu verhindern."
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