Pilotprojekt
"Community Nursing" unterstützt ältere Menschen im 20. Bezirk
Das Projekt "Community Nursing" bietet Unterstützung hinsichtlich Pflege und Prävention. Es hat jetzt in vier Wiener Bezirken gestartet – darunter die Brigittenau.
von Anna-Sophie Teischl und Kathrin Klemm
WIEN/BRIGITTENAU. Wie stelle ich einen Pflegegeld-Antrag? In welcher Pflegestufe bin ich überhaupt? Wer leistet mir Gesellschaft, wenn ich sie dringend brauche? Was mache ich, wenn ich meinen Alltag nicht mehr alleine bewältigen kann?
Wenn Menschen älter werden, stellen sich ihnen Hürden in den Weg. Viele wissen oft nicht einmal, wo sie beginnen und an wen sie sich wenden sollen. Sich in all der Bürokratie zurechtzufinden, ist auch nicht gerade einfach. Dabei benötigen nicht nur pflegebedürftige Menschen, sondern auch deren pflegende Angehörige Unterstützung, da sie große Belastungen auf sich nehmen.
Unterstützung: Pflege und Prävention
Dafür hat nun der Fonds Soziales Wien gemeinsam mit der Stadt Wien das EU-geförderte Projekt "Community Nursing" gegründet. Es hat im November in vier Bezirken gestartet, auch in der Brigittenau. Hier kümmert sich die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Nina Gutschi um die Anliegen der Menschen. Sie gibt Workshops, Vorträge und Sprechstunden zu Gesundheitsfragen.
"Unser Bestreben ist es, dass die Menschen möglichst lange, gesund Zuhause leben können", sagt die 29-Jährige. Deshalb liege der Fokus auf der Prävention und der Steigerung der Gesundheit. "Prävention ist sehr wichtig, da man vorab schon einiges abfangen kann."
"Wir wollen Menschen, die 75 Jahre oder älter sind, aus der Einsamkeit herausholen. Zudem versuchen wir, ihnen und ihren Angehörigen den Zugang zu Pflegeleistungen näherzubringen", erklärt Projektleiterin, Manuela Berger, das Ziel der Initiative. Auch sie ist ab und an in der Brigittenau im Einsatz.
Wöchentliche Sprechstunde im 20. Bezirk
Erste Workshops zu den Themen "Inkontinenz" oder "Pflegegeld" haben bereits stattgefunden – weitere sollen folgen. Für individuelle Fragen und Anliegen ist Gutschi einmal die Woche in der Brigittenau anzutreffen: Jeden Dienstag im Amtshaus am Brigittaplatz 10 von 8 bis 12 Uhr sowie im Pensionistenklub in der Karl-Meißl-Straße 11 von 13 bis 16 Uhr. "Am besten man meldet sich vorab an", lässt die Community Nurse wissen. So könne man sich für jeden ausreichend Zeit nehmen und Wartezeiten vermeiden.
Neben den Sprechstunden sind die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen auch im 20. Bezirk unterwegs. Jene, die etwa nicht mehr mobil sind, werden auch zuhause besucht. "Aber auch Angehörige können uns immer kontaktieren", versichert Gutschi.
Um Sprachbarrieren entgegenzuwirken, ist auch Kollegin Handan Köse, die Türkisch spricht, immer wieder mal im Zwanzigsten. Das Projekt wird vorerst mit Ende 2024 enden. "Ich hoffe, dass die Community Nurses gut angenommen werden und wir dauerhaft bleiben können", so Berger.
Die Community Nurses im 20. Bezirk sind unter 01/245 24 30 960 erreichbar. Mehr zum Projekt gibt es auf www.community-nursing.wien nachzulesen.
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