Anka Mairose und die wilden 70er
Brigittenauerin veröffentlicht Buch über selbstbestimmtes Frauenleben
Die Brigittenauerin Anka Mairose lässt in ihrem ersten Roman die wilden 70er wieder aufleben.
BRIGITTENAURIN. Anka Mairose ist in der Nachkriegszeit geboren. "Ich bin in den 1970ern groß geworden, einer Zeit voller Umbrüche, offener Beziehungen, Musik von Bob Dylan, den Doors, den Rolling Stones und allen Freiheiten," erzählt die Brigittenauer Autorin. Zu dieser Zeit reisten Frauen erstmals ohne Furcht alleine, man hatte keine Angst mehr vor der Fremde und dem Unbekannten. Auch jene Frauen, die nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, konnten sich erstmals ein Studium leisten und sich im Leben auf eigene Beine stellen. Die alten Rollenbilder, wie etwa das des Mannes als Ernährer, hatten ausgedient. "Selbstbestimmung war angesagt. Eine ganze Generation hat sich damals neu definiert."
Ihre eigenen Erfahrungen habe Mairose zu ihrem ersten Buch inspiriert. "Das erste der letzten Zehn. Aus einem selbstbestimmten Frauenleben" ist ein feministisch-philosophischer Roman und zugleich ein Zeitdokument, das zum Nachdenken anregt.
Spurensuche
"Ich schreibe seit vielen Jahren Kurzgeschichten, über die Frauenbewegung und viele Themen, die ich gerne vor Publikum und zu Anlässen lese und habe auf meinen zahlreichen Reisen rund um die Welt Tagebuch geführt", erzählt die 1950 geborene Autorin. Vor einigen Jahren begann Mairose, die Figur ihrer Romanheldin Ira zu skizzieren. "Ira ist nicht ich. Das wäre ja langweilig", lacht die Brigittenauerin. Dennoch flossen eigene Erfahrungen und Erlebnisse in das Wesen ihrer Romanheldin ein.
Auf drei Zeitebenen – der Gegenwart, den 70er-Jahren und einer vor zehn Jahren in Kenia – dreht sich das Buch um Liebe und Leidenschaft sowie Sonnen- und Schattenseiten eines selbstbestimmten Frauenlebens.
Selbstbestimmtes Leben
"Wir waren in den 70ern Nestflüchter, wollten schnell von daheim weg, unser eigenes Leben gestalten, da war für Kinder oder Familienleben oft kein Platz", erinnert sich Mairose. Auch darüber macht sich ihre Protagonistin Gedanken. Die Brigittenauer Autorin selbst hat keine Kinder, ist ein Einzelkind, schätzt mit den Jahren aber die Familie immer mehr. "Die Kinder meines Onkels leben in Chile und kommen demnächst wieder auf Besuch. Ich genieße diese Treffen sehr." Einen entscheidenden Vorteil habe das Älterwerden: "Man wird ein bisschen weise, betrachtet die Welt entspannter, kann Irrtümer lächelnd zugeben und darf aus der eigenen Erfahrung heraus andere ermutigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen", ist sich Anka Mairose sicher.
Preis und Lesungen
Der Roman "Das erste der letzten Zehn" ist im Buchhandel erhältlich und kostet 17,99 Euro. Mehr Infos sowie Lesungen gibt es direkt hier online nachzulesen.
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