Alte Fabrik wird zum Theater
brut, WUK und Wiener Festwochen ziehen ins Nordwestbahnviertel
Neues Zentrum für die Kunst-, Kultur- und Theaterszene in der Brigittenau: brut, WUK und Wiener Festwochen beziehen bis 2023 altes Fabrikgebäude am Nordwestbahnhof.
WIEN/BRIGITTENAU. Der ehemalige Nordwestbahnhof wird kulturell belebt: Das "brut", Koproduktionshaus und Spielstätte der freien Theater-, Performance- und Tanzszene, schlägt ihr Hauptquartier in der Brigittenau auf.
Die einstige Produktionshalle für Textilien in der Nordwestbahnstraße 8-10 wurde bereits teilweise umgebaut. Die ersten Proben haben aber bereits begonnen. Mit an Bord sind auch das alternative Kulturzentrum "WUK" und die Wiener Festwochen.
Neue Spielstätte auf Zeit
Das neue Zentrum der Kunst-, Kultur- und Theaterszene entsteht auf Initiative von brut und mit der Unterstützung der Stadt Wien. Dabei handelt es sich aber um ein Projekt auf Zeit. Genutzt wird das einstige Fabriksgebäude bis zu dessen Abriss Ende 2023. Danach zieht das brut in eine neue, permanente Spielstätte in St. Marx.
"Die intelligente Zwischennutzung des Areals an der Nordwestbahnstraße bietet eine wunderbare Möglichkeit, auch den Bedürfnissen der freien Szene Rechnung zu tragen“, so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (parteilos). Denn brauche Kunst auch Raum – Raum der Begegnung, so auch Räume des Schaffens und Probierens.
Unter dem Namen "brut nordwest" wird am neuen Standort einiges geboten: Auf einer Fläche von 1.600 Quadratmetern verwandelt das brut die ehemalige Industriehalle in ein Theater. Im Zentrum steht eine 14 mal 14 Meter große Bühne für 180 Zuschauer. Diese „Black Box“ ist mit schwarzen Vorhängen vom restlichen Raum getrennt. Daneben gibt es. flexible Flächen für Veranstaltungen, ein Backstagebereich für Künstler als auch Foyer und Theaterbuffet für das Publikum. Nicht fehlen dürfen Probenräume, sowie Büro- und Lagerräume als Freiflächen im Innenhof.
Auch der Außenbereich wurde angepasst und alle Sanitäranlagen erneuert. Die Vermittlung der neuen Spielstätte übernahmen "Kreative Räume Wien" (kurz KRW), eine Service- und Beratungseinrichtung der Stadt Wien. Sie wurden vom Eigentümer, der Immobilienfirma BAI (Bauträger Austria Immobilien GmbH) beauftragt.
Probenräume für freie Szene
„Die Entwicklung des Standorts als Zentrum für Performance, Tanz und Theater rund um unsere neue Spielstätte brut nordwest bietet enormes Potential für Vernetzung und Austausch und gute Bedingungen für das künstlerische Arbeiten der freien Szene", ist Kira Kirsch, künstlerische Leiterin von brut, begeistert.
„Das neue Gelände bietet eine Infrastruktur, die in dieser Form nicht allzu häufig in Wien in vergleichbarer Weise zu finden ist", so Christophe Slagmuylder, Intendant der Wiener Festwochen. Coronabedingt arbeiten die Wiener Festwochen aktuell an einer adaptierten Festivaledition für 2021. Ab September wollen die Wiener Festwochen die Probenräume – mit Ausnahme der Monate Mai und Juni – der freien Szene zur Verfügung stellen.
Kunst braucht Raum – Raum der Begegnung, aber auch Räume des Schaffens und Probierens. Auf Initiative von brut Wien...
Gepostet von Veronica Kaup-Hasler am Montag, 19. April 2021
Das Besondere an der neuen Spielstätte sei dessen Multifunktionalität. "Das Areal bietet sich für verschiedenste Formate an, als klassische Spielstätte, aber auch für diskursive Formate und Workshops und als sozialer Ort für Austausch und Begegnungen", erzählt Slagmuylder.
Veranstaltungen ab Mai geplant
Ab Mai wollen die Wiener Festwochen das gesamte Areal bespielen. Das WUK will weitere Flächen ab Sommer für vielfältige Aktivitäten zwischen Performing Arts und Soziokultur nutzen. „Aus Sicht der Kulturpolitik ist es zu begrüßen, dass dieser neue Hotspot nicht im Zentrum, sondern in einem spannenden Stadtentwicklungsgebiet in der Brigittenau angesiedelt ist", so Kaup-Hasler.
Rund 400.000 Euro steckte das brut in die Adaptierung und Miete des ehemaligen Fabriksgebäudes. Hinzukommen Investitionen von WUK und Wiener Festwochen sowie eine finanzielle Unterstützung der Stadt Wien.
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