Umweltbelastung Brigittenau
Illegale Mülldeponie am Nordwestbahnhof entdeckt
Nordwestbahnhof: Am ÖBB-Gelände werden Unrat, Elektroschrott und Altkleider unerlaubt entsorgt. Umweltaktivist fordert mehr Achtsamkeit der Menschen und Handeln von Bezirk und ÖBB.
WIEN/BRIGITTENAU. Eine illegale Mülldeponie am ehemaligen Nordwestbahnhof entdeckten Brigittenauer bei einem Bezirksspaziergang der Initiative Stadtbaum. „Wir haben Getränkedosen, PET-Flaschen, Essensverpackungen, Zigarettenschachteln aber auch einen Herd, eine Waschmaschine, Motorrad-Stiefeln und ein Bettgestell samt Matratze gefunden“, ist Umweltaktivist Klaus Wechselberger verärgert. Es handle sich um eine große Menge an nicht sachgerecht entsorgtem Abfall – alles sei kreuz und quer verteilt.
Doch sei der Müll nicht nur kein schöner Anblick, sondern auch eine Umweltbelastung. „Die Abfälle liegen hier lange, zerfallen und Kleinstpartikel werden von Tieren aufgenommen und kommen so in den natürlichen Kreislauf zurück“, so der Pensionist.
Mehr Achtsamkeit gefordert
"Wie kann so etwa inmitten von Wien passieren?", will Wechselberger wissen. Der Umweltaktivist will mit dem Aufzeigen der illegalen Mülldeponie in der Nordwestbahnstraße 12–14 die Menschen zum Nachdenken und auch Handeln veranlassen: „Das Verhalten muss sich ändern und der Wert der weggeworfenen Rohstoffe erkannt werden.“
Zudem ermahnt er auch die ÖBB als Eigentümer des Grundstücks und die Produzenten des Mülls: „Bei der Produktion von Waren müssen die Hersteller auch die spätere Entsorgung berücksichtigen." Die ÖBB hingegen sollen für Mistkübel und die Reinigung der Flächen sorgen. Auch könnte man in der Stadt durch regelmäßige Sperrmüllaktionen das Problem reduzieren.
Reinigungsaktion geplant
Den Bundesbahnen ist das Problem der illegalen Müllablagerung bekannt. „Natürlich kontrollieren wir unsere Flächen regelmäßig auf Verschmutzungen und geben dann auch gegebenenfalls die Entsorgung in Auftrag“, so ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme. So wurde auch für das betreffende Gebiet am ehemaligen Nordwestbahnhof bereits eine Reinigung veranlasst. Diese soll voraussichtlich Anfang dieses Monats abgeschlossen werden.
Über Verunreinigungen von privaten Firmengeländen, Baumscheiben und öffentlichen Flächen weiß auch der Bezirk Bescheid. Während dieser auf Aktionen auf dem Privatgrund der Bundesbahnen keinen Einfluss hat, nimmt Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) dies aber zum Anlass für eine zusätzliche Maßnahme. „In Bereichen des öffentlichen Raumes werden wir zusammen mit der MA 48 auch einen Frühjahrsputz durchführen“, informiert Derfler über die anstehende Sonderreinigung.
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