Nach SPÖ-Antrag
FPÖ fordert "Hände weg vom Brigittenauer Sporn"
Boku-Wasserbaulabor und geplante konsumfreie Zone am Brigittenauer Sporn: SPÖ nimmt Stellung zur harschen Kritik der FPÖ.
WIEN/BRIGITTENAU. Wird ein ungenutzter Bereich im Bezirk umgestaltet und den Brigittenauern zugänglich gemacht, hört sich das nach einer guten Idee an. Nicht aber, wenn es nach der FPÖ geht – und zwar hinsichtlich Brigittenauer Sporn.
Aber alles von vorne: In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung stellt die SPÖ einen Antrag für eine konsumfreie Zone beim Wasserbaulabor der Boku. Neben Bänken will man Begrünung, Wasserelemente, öKlo, Klimmstangen, Slackline und Gratis-WLAN errichten. Alle Fraktionen segneten das Anliegen ab, ausgenommen die Blauen. Ihrem Unmut macht die Partei jetzt ordentlich Luft.
Grünoase am Brigittenauer Sporn soll bleiben
"Hände weg vom Brigittenauer Sporn", fordert die FPÖ. Denn sei dieser ein Geheimtipp für Sportler, Spaziergänger, Fischer und Ruderer. "Am Sporn soll eine Partyzone entstehen, weil – so die Logik der SPÖ – dort keine Anrainer durch laute Musik gestört werden können", so FPÖ-Bezirksrat Wolfgang Aigner.
Der Ort sei ungeeignet, weil er nicht mit Öffis erreichbar sei und es keinen baulichen Schutz zum Donauufer gebe. Deshalb fordert Aigner die Erhaltung des Sporns als "eine von vielen Menschen geschätzte Grün- und Ruheoase am Spitz der Brigittenau.“
Von der Kritik irritiert ist Antragsteller, SPÖ-Bezirksrat Bernhard Macek: "Ich bin einigermaßen erstaunt, dass man die Forderung nach einer konsumzwangfreien Zone in die Befürchtung einer Party-Meile umdeuten kann", und ergänzt: "Insbesondere, da im Bezirksparlament alle anderen Parteien verstanden haben, was gemeint ist."
Kritik am Wasserbaulabor der Boku
Aber nicht nur eine konsumfreie Zone verärgert die Blauen. Auch das Wasserbaulabor der Boku gerät in die Kritik des FPÖ-Bezirksrats: "Es ist erschütternd, dass gerade die auf Nachhaltigkeit so großen Wert legende Boku an einer derart sensiblen Stelle einen phantasielosen, überdimensionierten Glas-/Betonblock hingeklotzt hat."
Unverständlich ist diese Aussage für Macek: "Warum man der Uni für Bodenkultur mit Forschungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit begegnet, verstehe ich gar nicht." Diese betreibt mit dem Wasserbaulabor am Sporn einen europaweit einzigartigen Standort. Hier führt die Boku Versuche im Maßstab bis zu 1:1 – also unter realen Verhältnissen durch.
Geforscht wird etwa rund um die Themen Klimawandel, Wasserkraft, Hochwasserschutz, Schifffahrt oder Biodiversität. Architektonisch setzte das Planungsbüro ATP beim Wasserbaulabor auf eine spezielle Fassade, in der sich Himmel, Wasser und Brücken spiegeln. Dadurch soll das Gebäude nicht klobig wirken und sich in die Umgebung integrieren.
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