Tierschutz
Bruck rettet die Bienen
BEZIRK. Die Lage ist dramatisch. Die Zahl der Schmetterlinge ist in Österreich auf ein Hundertstel geschrumpft, 41 Prozent der Insekten sind gefährdet und Imker beklagen jedes Jahr das Sterben ihrer Völker. In der Landwirtschaft hat schon lange ein Umdenken begonnen, nun startet Landesvize Pernkopf mit der Landwirtschaftskammer eine große Hilfsaktion für die Sechsbeiner (siehe Interview). In Gemeinden sollen etwa Grünstreifen in blühende Paradiese für Bienen, Falter und Käfer umgewandelt werden. Das ist nicht nur eine Pracht für das Auge, es spart auch Kosten für die regelmäßige Rasenpflege. Die Bezirksblätter haben sich in der Region nach Grünflächen mit Potenzial umgesehen und mit Bürgermeistern gesprochen, ob sie bei der Rettung der Bienen dabei sind.
Blumenwiese der Kinder
In Götzendorf an der Leitha gestaltete Sabine Hafenscher, Obfrau des Dorferneuerungsvereins, gemeinsam mit den Kindern der Volksschule bereits im Jahr 2017 eine insektenfreundliche Wiese: "Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und haben unzählige Blumenzwiebel eingegraben. Der Grünstreifen bei der Birkenstraße an der Kreuzung zur B15 ist in voller Blütenpracht eine Augenweide", bestätigen Hafenscher und Bürgermeister Kurt Wimmer unisono.
"Sehr, sehr gute Idee"
Franz Spitaler, Obmann der Imkerortsgruppe Bruck, ist begeistert von der Idee: "Als Naturfreund kann ich die Initiative nur begrüßen, neben zahlreichen Insekten finden auch Tiere wie Igel einen Lebensraum. Je bunter die Wiese, desto besser. Keinen Sinn macht es, das neben einem Feld anzulegen, das gespritzt wird. Jeder Bauer hat das Recht, von seinen Produkten leben zu können, aber Insekten haben auch ein Recht zu leben. Private können helfen, indem sie einen Teil des Gartens nicht penibel pflegen, das schafft Lebensraum für viele Arten."
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