Wenn der Wald brennt
Die große Angst vor dem Feuer im Bezirk Bruck/Leitha
Ein Spaziergang durch Mutter Natur. Die Wiese grün, die Bäume und Sträucher blühen. Doch was tun, wenn plötzlich dunkler Rauch aus dem Wald zu sehen ist? So rüsten sich unsere Feuerwehren gegen dieses Horror-Szenario.
BRUCK/SCHWECHAT. Die Sommer in Österreich werden immer heißer und trockener. Nicht zuletzt durch die lang ausbleibenden Regenfälle steigt die Waldbrandgefahr enorm. Bereits Ende März wurde die diesjährige Waldbrandverordnung der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha geltend gemacht.
Im Bezirk Bruck an der Leitha kommen Waldbrände aber eher selten vor. Die große Herausforderung liegt viel mehr in der Ebene, weiß Bezirksfeuerwehrkommandant Christian Edlinger von der FF Hainburg/Donau:
"Im Bezirk beschäftigen uns derzeit eher Flur- und Wiesenbrände. Im Vergangenen Jahr waren dies 285, heuer bereits 41."
Im Notfall zum Hörer greifen
Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette, Glasflachen oder Dosen können die Brände hervorrufen: "Hauptsächlich entstehen die Brände durch Unachtsamkeit", bittet Edlinger zur Vorsicht.
"Aber auch Lagerfeuer die außer Kontrolle geraten, Brandstiftung und Feuerwerkskörper sowie gerissene Stromleitungen können eine Ursache für einen Waldbrand sein", ergänzt Bezirksförster Roman Braunstingl.
Ebenso kommt es auch vermehrt durch Blitzeinschläge zu Bränden. In den Sommermonaten kann der Anteil an Blitzschlagbränden mehr als 40 Prozent ausmachen. Gefährdet seien hier vor allem Gebirgswälder.
Wenn dann doch etwas passiert, sollte man Ruhe bewahren und umgehend den Feuerwehrnotruf "122" wählen. Die geschulten Disponenten der Alarmzentrale in Schwechat oder Tulln helfen Ihnen dann rasch weiter. Wichtig dabei: Orientierung schaffen und wissen, wo man sich befindet. Ebenso wichtig ist, ob es bereits Verletzte gibt oder sich Menschen in Gefahr befinden.
Brandgefährliches Hobby
Aber was kann nun jeder einzelne dafür tun, um derartig schwere Brände zu vermeiden? "Nichts wegwerfen, am Weg bleiben und besser mit der Natur umgehen sind der beste Brandschutz", stellt der Feuerwehrchef klar.
Brände an sich sind schon gefährlich und auch wenn man sich im Freien befindet, sind Verletzungen nicht ausgeschlossen.
"Die häufigste Verletzung bei den Einsatzkräften dürfte dabei das Verknöcheln im unwegsamen Gelände sein", schätzt Edlinger.
Neben der schweißtreibenden Arbeit entstehen bei derartigen Bränden auch Hohe kosten, etwa durch Spritverbrauch, Löschmittel, Transportkosten, aber auch Schäden, die im Rahmen eines Einsatzes an Fahrzeugen und anderen Ausrüstungsgegenständen entstehen.
"In weiterer Folge kommen auch noch die Aufforstungskosten oben drauf.", so Braunstingl
Symbiose zwischen Mensch und Ausrüstung
Der Bezirkschef kann bereits auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken, darunter auch mehrere Waldbrände: "in Erinnerung geblieben ist mir ein Einsatz, bei dem ein Holzstapel brannte und dieser auf den Wald übergriff". Ebenso war Edlinger 2021 bei dem großen Waldbrand in Nordmazedonien dabei.
Einsätze wie diese, prägen den Menschen, geben aber auch viel Erfahrung mit auf den Lebensweg. Um den drohenden Gefahren rasch Herr zu werden, rüstet sich der Bezirk Bruck an der Leitha auf:
"Im Bezirk gibt es die Waldbrandgruppe 03 mit rund 100 Mitglieder, diese sind in verschiedensten Modulen für Waldbrandbekämpfung ausgebildet worden."
Vor einigen Monaten wurde ein spezielles Waldbrandfahrzeug angekauft, dass bei der Feuerwehr Hof am Leithagebirge stationiert ist. Weitere Gerätschaften lagern noch bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat.
"Grundsätzlich haben sich jedoch die Feuerwehren in Waldbrandgebieten bereits mit dem einem oder anderen Equipment ausgestattet. Ich denke unser Bezirk ist bestens gerüstet für derartige Einsätze.", blickt Edlinger optimistisch in die Zukunft.
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