Bruck an der Leitha
Hörgeräteakustik: Lehre als zweiter Bildungsweg
BRUCK/LEITHA. Als Jugendlicher zu wissen, welchen Beruf man die nächsten 40 Jahre ausüben möchte, ist schwierig. Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, im Erwachsenenalter einen neuen Beruf zu erlernen. Auch die 38-jährige Caroline Hüttinger hat einen neuen Weg eingeschlagen und eine Lehre zur Hörgeräteakustikerin begonnen. Seit Jänner 2021 absolviert sie ihre Ausbildung bei "Optik und Hörakustik Bastel" am Brucker Hauptplatz.
Der Beruf des Hörgeräteakustikers
Hörgeräteakustiker/innen verfügen über Kenntnisse in unterschiedlichen Bereichen. Sie benötigen für ihre Arbeit audiologisches Wissen (Audiologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Funktionen und Erkrankungen des menschlichen Gehörs befasst), Kenntnisse der Anatomie (Wissenschaft vom Körperbau der Lebewesen) und Elektronik, Computerkenntnisse, psychologisches Fingerspitzengefühl und natürliche handwerkliche Fähigkeiten. Sie beraten hörbehinderte Personen bei der Auswahl von ärztlich verordneten Hörgeräten und passen die Hörhilfen an die persönlichen Erfordernisse an.
Weiters ermitteln Hörgeräteakustiker/innen Kenndaten des Gehörs durch Sprachtests und Sprachaudiogramme und messen die Gehörleistung mit einem Hörtestgerät (Reintonaudiometer). Sie kontrollieren, warten und reparieren Hörgeräte und überprüfen in weiteren Hörtests die richtige Funktionsweise der Hörgeräte.
Der Vorbereitungslehrgang im Gewerbe des Hörgeräteakustikers wird mit drei Unterrichtsblöcken mit jeweils zwei Wochen und vertiefenden eLearnings im ergänzenden Selbststudium abgehalten. Die Lehrinhalte erstrecken sich über die Anatomie, Pathologie des Ohres, Akustik, Elektrotechnik, Hörgeräteanpasstechnik bis hin zu Otoplastik (Herstellung von Formpassstücken für Hörhilfen oder Gehörschutz) . Im OHI Ausbildungszentrum werden sowohl die theoretischen als auch die praktischen Unterrichtseinheiten durchgeführt.
Gute Zusammenarbeit
Der Ausbildungsbetrieb Optik und Hörakustik Bastel unterstützt Lehrling Caroline Hüttinger bei den Prüfungsvorbereitungen. Die 38-Jährige bewarb sich beim Brucker Unternehmen für einen Ausbildungsplatz zur Hörgeräteakustikerin im 2. Bildungsweg. Davor war Caroline Hüttinger 18 Jahre als Floristin tätig. Sie erzählt von ihrem neuen Berufsweg: "An der Hörgeräteakustik hat mich das vielschichtige Aufgabengebiet gereizt. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und auch die anderen Tätigkeiten, die dieser Beruf beinhaltet, finde ich sehr interessant."
Hörgeräteakustiker-Meisterin Marianne Bastel, die schon seit über 20 Jahren mit ihrem fachkundigen Team die Hörgeräteabteilung in Bruck führt, freut sich über die Ausbildung von Caroline Hüttinger: „ In unserem über 40-jährigen Bestehen unseres Fachgeschäftes für Optik und Hörgeräteakustiker haben wir immer wieder Lehrlinge aufgenommen. Das Schöne daran ist, dass unsere Lehrlinge sehr gut ausgebildet sind und nach abgeschlossener Ausbildung auch bei uns im Betrieb bleiben.“
Auch Caroline Hüttinger lernt gerne bei "Optik Bastel" und berichtet: "Seit Beginn meiner Ausbildung konnte ich schon einen guten und wertvollen Einblick in die Hörakustik erlangen. Ich bin mit viel Freude und Elan dabei. Mein Aufgabenbereich wird stetig größer und jeden Tag erwarten mich neue und aufregende Situationen. An meinem neuen zukünftigen Beruf finde ich das Individuelle und die Abwechslung spannend. Den ersten Kursblock (Theorie und Praxis) meiner Ausbildung werde ich heute beenden. Ich konnte mein Wissen um einiges erweitern und viel interessantes und Neues für mich mitnehmen. Mein Ziel ist es, eine kompetente Hörakustikerin zu werden und unseren Kunden in der Firma das beste Hörerlebnis zu ermöglichen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.