Mystik im Bezirk
Sage "Der Schatz beim Heidentor"
PETRONELL-CARNUNTUM. Das spätantike Siegesdenkmal Heidentor stammt aus dem vierten Jahrhundert nach Christus, als noch die Römer Carnuntum besiedelten. Bis heute sind Sagen über das römische Stadtviertel überliefert. Erwin Schübl vom Museumsverein Auxiliarkastell Petronell-Carnuntum hatte sofort eine Geschichte vom Heidentor parat. Im Buch "Sagenschatz aus dem Bezirk Bruck an der Leitha" (Herausgeber: Verlag des Bezirksschulrates Bruck/Leitha) findet sich eine Erzählung aus dem Jahre 1925 über einen jungen Viehhirten, der einen Schatz beim Heidentor fand, der jedoch nicht für ihn bestimmt war...
"Der Römerschatz beim Heidentor"
Eines Abends hütete ein Bursche aus Petronell mehrere Kühe beim Heidentor. Gerade als er die Tiere Heim treiben wollte, sah er neben dem Heidentor am Boden eine bläuliche Flamme leuchten. Der junge Viehhirte dachte: "Da ist gewiss ein Schatz vergraben. Den werde ich holen." Am nächsten Tag kam er mit Krampen und Schaufel ausgerüstet und grub ein tiefes, weites Loch. Der Bursche hatte Glück: Ein großer Steinsarg kam zum Vorschein und er sprach voller Freude zu sich: "Den Goldschmuck, den ich da drin finde, verkaufe ich in Wien um teures Geld."
Aber der junge Viehhirte hatte sich zu früh gefreut. Als er eine Ecke der mächtigen Deckenplatte abschlagen wollte, wurde er hart an der Schulter gepackt. Ein Mann in noch nie gesehener Kleidung stand plötzlich vor ihm und rief: "Törichter, dieser Schatz ist nicht dir bestimmt. Schau hin auf deine Kühe." Der erschreckte Bursche fuhr in die Höhe und sah, wie seine Kühe in einem Weingarten Schaden anrichteten. Er sprang aus der Grube, um seine Kühe wegzutreiben. Dies war sein Glück. Der Fremde wuchs riesengroß empor und riss ein Stück des Heidentors herab. Mit furchtbarer Gewalt schleuderte er den Steinbrocken an jene Stelle, an der der Bursche gegraben hatte. Seit diesem Tag liegen neben den zwei Pfeilern des Heidentors ein großer, losgerissener Mauerblock.
Weitere Gruselgeschichten?!
Du möchtest noch mehr schaurig mysteriöse Geschichten lesen? Dann schau auf unserem X-Akten Channel unter meinbezirk.at/x-akten vorbei.
Die Bezirksblätter haben auch ein geheimnisvolles Gewinnspiel vorbereitet. Also löse das Rätsel, knacke den Code und gewinne! Nähere Infos findest du hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.