Ukraine-Krieg
Sommerein hilft und schafft ein Zuhause für Flüchtlinge

Im neuen Zuhause zu Gast: Die Koordinatorin Gabriele Hofstadler (recht vorne) und die Dolmetscherin Julia Tazii (hinten Mitte) zu Gast bei Svetlana (rechts hinten) und ihrer Tochter Tatjana (links vorne), die im Mai ihre erstes Baby bekommen wird. | Foto: Kerstin Tatzber
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  • Im neuen Zuhause zu Gast: Die Koordinatorin Gabriele Hofstadler (recht vorne) und die Dolmetscherin Julia Tazii (hinten Mitte) zu Gast bei Svetlana (rechts hinten) und ihrer Tochter Tatjana (links vorne), die im Mai ihre erstes Baby bekommen wird.
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Die Initiative "Sommerein hilft Ukraine" gibt geflüchteten Familien ein neues Zuhause im sicheren Österreich. Die Hilfsaktion wird von der Gemeinde Sommerein unterstützt und von Privatpersonen geplant, organisiert und koordiniert.

SOMMEREIN. Der kleine Ort Sommerein schafft Unglaubliches: Innerhalb einer Woche wurden mit der Hilfsaktion „Sommerein hilft Ukraine“ 50 Flüchtlinge in der 2.000 Seelengemeinde Sommerein untergebracht. Organisiert wird diese Aktion von einem kleinen Team und vielen engagierten Helfer/innen.

Neues Zuhause eingerichtet 

Unter dem Motto „Gemeinsam ein Zuhause schaffen“ wurden innerhalb weniger Tage zahlreiche Wohnungen renoviert, möbliert und mit sämtlichen Haushaltsgegenständen ausgestattet. Nicht nur die Gemeinde stellte Wohnungen zur Verfügung, auch zahlreiche Privatpersonen wurden aktiv und bieten ukrainischen Familien ein Zimmer, Stockwerk oder gar ganze Häuser zur Unterbringung an. Dieses großzügige Angebot wird von den Geflüchteten dankbar angenommen. Bereits 50 ukrainische Flüchtlinge, vorwiegend Mütter mit ihren Kindern sind in Sommerein angekommen und haben glücklich ihr neues Zuhause bezogen. 

"Wir organisieren Kindergarten- und Schultaschen, Fahrräder, machen gemeinsam Ausflüge und waren z.B. mit den Kindern im Zirkus in Hof",erzählt Kerstin Tatzber von "Sommerein hilft Ukraine". 

Spendenaktion entwickelte sich zu Hilfsprojekt 

Eine Spendenaktion war der Ursprung für die Hilfsaktion. Zahlreiche Sach- und Lebensmittelspenden wurden gesammelt, nach Wien in die Pfarre St. Barbara geliefert und von dort mit Hilfskonvois bzw. von Privatpersonen direkt in die Ukraine gebracht. In Sommerein sind mittlerweile so viele Sachspenden eingegangen, dass aktuell alles Notwendige für die Geflüchteten zur Verfügung steht.
Nach der Ankunft fand auch ein "Get-together" der Flüchtlingsfamilien statt, damit sie sich untereinander kennenlernen und in weiterer Folge gemeinsam etwas unternehmen können.

Im neuen Zuhause zu Gast: Die Koordinatorin Gabriele Hofstadler (recht vorne) und die Dolmetscherin Julia Tazii (hinten Mitte) zu Gast bei Svetlana (rechts hinten) und ihrer Tochter Tatjana (links vorne), die im Mai ihre erstes Baby bekommen wird. | Foto: Kerstin Tatzber
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Dolmetscher für die Flüchtlingsfamilien

Auch bei der Bürokratie unterstützt die Initiative:  Die Gemeinde übernimmt die notwendige Anmeldung.  Auch sonstige Amts- und Arztwege werden vom engagierten „Sommerein hilft Ukraine“-Team begleitet. Bekannte und Freunde sprechen ukrainisch und fungieren für die Flüchtlinge als Dolmetscher. Eine wichtige Notwendigkeit zur Überbrückung der Sprachbarriere.

"Das Besondere an unserer Aktion liegt vor allem darin, dass die Unterstützung auch nach der Unterbringung in ihrem neuen Zuhause weitergeht. Auch bei der Freizeitgestaltung helfen wir gerne mit und organisieren gemeinsame Ausflüge. Außerdem unterstützen wir sie auch dabei, rasch unsere Sprache zu lernen", freut sich Helferin Kerstin Tatzber. 

Bürgerinitiative durch persönliche Kontakte

Für die Sommereiner Gemeindebürger ist dies eine Herzensangelegenheit, da es eine persönliche Verbindung in die Ukraine gibt. Vor allem für Johann Tatzber, der seit 18 Jahren als selbstständiger Agrarberater in der Ukraine tätig ist und somit viel Zeit dort verbringt, ist die Hilfsaktion ein persönliches Anliegen. Über ihn kommen auch die meisten Kontakte für die Flüchtlingshilfe zustande. Er war die Triebfeder für diese Aktion.
„Ich habe das Land und die Menschen in der Ukraine kennen und schätzen gelernt, ich konnte viele Freunde finden, die Ukraine wurde meine zweite Heimat. Daher bin ich besonders stolz, dass wir gemeinsam mit der Sommereiner Bevölkerung dieses Projekt ins Leben rufen konnten. Mithilfe meiner Mitarbeiterin aus der Ukraine ermöglichen wir so eine Gemeinschaft für die ukrainischen Familien, um das Leid und die seelischen Schmerzen hier leichter zu ertragen“, erzählt Johann Tatzber.

Gruppenfoto einiger Ukrainer mit Johann Tatzber auf dem Kirchenplatz in Sommerein | Foto: Kerstin Tatzber
  • Gruppenfoto einiger Ukrainer mit Johann Tatzber auf dem Kirchenplatz in Sommerein
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Auch die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Karl Zwierschitz, unterstützt die Aktion tatkräftig: „Hilfsbereitschaft kann nicht durch Verordnungen und Erlässe hergestellt werden. Sie muss in den Herzen der Menschen entstehen. Wir schätzen uns glücklich, dass in Sommerein eine Vielzahl solch hilfsbereiter Menschen zu Hause ist. Wir sind stolz, als kleine Gemeinde einen Beitrag zur Linderung der humanitären Katastrophe leisten zu können.“

Vorbild für Nachbargemeinden

Mittlerweile haben sich auch andere Gemeinden aus dem ganzen Bezirk gemeldet, die eine ähnliche Initiative starten möchten oder bereits gestartet haben. "Natürlich stehen wir diesen mit unseren Erfahrungen gerne zur Seite. Die Vernetzung funktioniert schnell und unbürokratisch", so Kerstin Tatzber. Die Initiative "Sommerein hilft Ukraine" ist auch in den sozialen Medien, wie Facebook vertreten und lässt die Menschen an den Neuigkeiten teilhaben.

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