Förster erzählt
Tag des Baumes: Diese Exemplare gibt es im Bezirk Bruck (mit Umfrage)

Bezirksforsttechniker Florian Gruber weiß, welche Bäume in Bruck wachsen. | Foto: Michalka
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Anlässlich des Tag des Baumes am 25. April haben die Bezirksblätter Bruck mit dem Bezirksforsttechniker Florian Gruber gesprochen, welche Bäume wo in Bruck zu finden sind. 

BEZIRK BRUCK. Der Bezirk Bruck ist grundsätzlich ein Bezirk der Laubwälder. Diese teilen sich nach den natürlichen Waldgesellschaften auf in die Auwälder entlang der Flüsse und die Eichen-Hainbuchenwälder im restlichen Bezirk. Der Großteil des Waldes in Bruck an der Leitha befindet sich im Privatbesitz.  In den Auwäldern sind die feuchtigkeitsliebenden Baumarten zu Hause, vor allem die Pappeln und Weiden. In den anderen Gebieten dominieren die Baumarten des Eichen- Hainbuchenwaldes (Eichen, Hainbuchen, Buchen, Kirschen, Ahorn, Linden, usw). Florian Gruber ist Bezirksforsttechniker und leitet die Forstinspektion Bruck an der Leitha. Anlässlich des Tag des Baumes erzählt er über die Bäume und Wälder des Brucker Bezirks. 

Wald und Klimawandel

Die durch den Klimawandel zunehmende Trockenheit (geringerer Niederschlag und steigende Temperaturen) setzt dem Wald sehr zu. Hier laufen geraden einige Projekte im Bezirk, in denen die Verwendung trockenheitsresistenter Baumarten wissenschaftlich untersucht wird. Grundsätzlich sind Wälder gerade in Bezug auf die steigenden Temperaturen sehr wichtig. Sie bilden thermische Senken -  das heißt im Wald und seiner Umgebung ist es an heißen Sommertagen immer etwas kühler als im Freiland. Auch gibt der Wald durch die Spaltöffnungen in seinen Blättern Feuchtigkeit an die Luft ab.

Bei der Photosynthese wird nicht nur Sauerstoff produziert, der Baum bindet auch den Kohlenstoff im Holz. Dieser bleibt aber nur dann langfristig gebunden, wenn das Holz eine dauerhafte Verwendung findet, wie beispielsweise als Möbel oder im Hausbau. Der Wald bietet auch Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die auf die Bäume angewiesen sind. Einerseits weil sie auf bestimmte Baumarten spezialisiert sind, andererseits, weil der Wald einen großen Rückzugsraum und Nahrung bietet.

In letzter Zeit ist leider vermehrt zu beobachten, dass Waldbesucher ihren Müll einfach im Wald liegen lassen oder dass Sperrmüll einfach im Wald abgelagert wird. Dieser Müll muss dann auf Kosten der Allgemeinheit von den Gemeinden entsorgt werden.

Zahlen, Daten, Fakten zu den Brucker Bäumen

Der Bezirk Bruck an der Leitha hat eine Gesamtfläche von 70.312 Hektar, davon beträgt die Waldfläche 13.445 Hektar. Dies entspricht einem Bewaldungsprozentsatz von 19,12 Prozent. Die Waldfläche hat in Bruck an der Leitha von 2010 bis 2020 um 46 Hektar zugenommen.

Die großen zusammenhängenden Waldgebiete im Bezirk sind:

  • die Donauauen
  • die Auwälder im Bereich der Fischa und der Leitha
  • das Leithagebirge
  • der Ellender und Rohrauer Wald
  • die Hundsheimer Berge

Die „Problembäume“ im Bezirk 

Die Esche
Ein Problembaum ist leider in den letzten Jahren die Esche geworden. Durch einen Pilzbefall mit dem „falschen weißen Stengelbecherchen“ stirbt sie in vielen Bereichen ab und verschwindet langsam aus unserem Waldbild. Leider hat sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass dem Pilz durch die Schwächung des Baumes noch andere Pilze folgen und zu einem Abfaulen der Wurzeln führen. Dann kommt es oft zu einem spontanen Umstürzen des Baumes. Dies kann gerade entlang von Wegen oder Straßen zu einer Gefährdung von Menschenleben führen, weshalb in letzter Zeit vermehrt Eschen gefällt werden.

Der Götterbaum
Ein „Problembaum“ der anderen Art ist der Götterbaum. Ursprünglich kommt der Götterbaum in China und Vietnam vor, wurde jedoch im 18. Jahrhundert zur Seidenraupenzucht nach Europa gebracht. Auch als Park- und Stadtbaum wurde er genutzt. Durch seine Vorliebe für warme und trockene Standorte macht er oftmals den heimischen Baumarten massive Konkurrenz. Wo unsere heimischen Baumarten durch die Trockenheit und sommerliche Hitzeperioden Probleme haben, wächst der Götterbaum problemlos. Seine zahlreichen Früchte sind geflügelt und verbreiten sich in einem Umkreis von etwa 100 Metern mit dem Wind. Konkurrenzstark macht ihn seine Fähigkeit zum intensiven Stockausschlag und zur Bildung von Wurzelbrut. Seine Samen und seine Rinde sind giftig, Hauptwirkstoff ist dabei der Bitterstoff Quassin. Der Saft des Baumes hat eine hautreizende Wirkung, die unter Umständen allergieauslösend sein kann. Der Götterbaum wird auch vom Schalenwild nicht verbissen und kann so oftmals den heimischen Baumarten "davonwachsen".
Der Götterbaum ist laut der EU-Verordnung Nr 1143/15 eine hochinvasive Art und beeinflusst die Artenvielfalt in naturnahen Lebensräumen (z.B. Halbtrockenrasen, lichte Wälder und Gebüsche) durch Konkurrenz- und Allelopathieffekte und sollte daher nicht weiterverbreitet werden.

Aufforstung Rohrau

Zum Zwecke der Durchführung von Renaturierungsmaßnahmen an der Leitha, Teilprojekt Uferabflachung Rohrau, war es notwendig, einen Teil des Bestandes befristet zu roden. Zur erforderlichen Wiederbewaldung wurden Schwarz- und Silberpappeln sowie Weiden und in Ufernähe Schwarzerlen neu gepflanzt.

Tag des Baumes am 25. April

Am internationalen Tag des Baumes am 25. April, soll dem unschätzbaren Wert unserer Bäume gedacht werden. Bäume sind als Sauerstoffproduzenten, Kohlenstoffspeicher, Staubfilter, Schattenspender, Bau- und Rohstoff sowie als Nahrungsquelle und Lebensraum für zahlreiche Tiere unverzichtbar. Auch auf uns Menschen haben Bäume eine wohltuende Wirkung. 

Haben Sie schon einen Baum gepflanzt?

Bäume selbst pflanzen

"Natur im Garten" zeigt, wie auch Sie einen eigenen Baum im Garten pflanzen können:
Für die Pflanzung im eigenen Garten bietet der Handel Bäume wurzelnackt, mit Erdballen oder in Containern an. Containerbäume können grundsätzlich ganzjährig gepflanzt werden, die anderen beiden Varianten nur im Herbst oder Frühjahr. Um ein gutes Anwurzeln zu garantieren, lohnt es, die Baumscheibe bei der Pflanzung zu mulchen. Bis zum 3. Standjahr sollte die Baumscheibe, das ist jener kreisförmige Bereich des Bodens rund um den Stamm im Durchmesser der Baumkrone, frei von Bewuchs gehalten werden. So muss der Jungbaum nicht mit anderen Pflanzen um Nährstoffe und Wasser kämpfen. Besonders bewährt hat es sich, die Mulchdecke der Baumscheibe dreischichtig mittels bewährter Sandwichmethode anzulegen. Dazu werden zunächst zehn Liter gut reifer Kompost pro Quadratmeter auf die Baumscheibe aufgetragen. Darüber wird dicker Karton gelegt. Die dritte Lage bildet eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht aus Häckselgut. Die Mulchschicht unterdrückt den Aufwuchs von Beikräutern und harmonisiert den Feuchtigkeitshaushalt sowie die Temperatur im Wurzelbereich. Nach dem dritten Standjahr kann die Baumscheibe mit heimischen Wildstauden oder der Baumgesundheit förderlichen Pflanzenarten wie Kapuzinerkresse oder Ringelblumen blühend gestaltet werden.

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