Tempo 140 auf der Autobahn ist gängige Praxis

- <f>Mit 130 km/h</f> ist man auf der linken Spur fehl am Platz.
- hochgeladen von Bianca Mrak
Der Vorstoß von Minister Hofer, auf Autobahnen temporär 140 fahren zu dürfen, sorgt für Diskussionen.
BEZIRK. Was an Österreichs Autobahnen längst gelebte Praxis ist möchte Verkehrsminister Norbert Hofer nun in einem Pilotversuch testen und, falls es sich bewährt, auch gesetzlich neu regeln: Tempo 140 statt 130 km/h. Dazu haben wir uns auf die Ostautobahn A4 begeben uns angesehen wie oft wir trotz 130 km/h selbst überholt wurden.
Ungeniertes Rasen
An der Ostautobahn A4 hält sich kaum jemand an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung. Lkw überholen vorschriftswidrig und verursachen somit hinter sich eine Kolonne auf der linken Spur. Wenn man selbst überholt wird man dabei schnell zum Opfer von Dränglern, die an der Stoßstange kleben. Fazit: Wir wurden von 19 Lenkern überholt. Besser wird es ab Beginn der dritten Spur, allerdings wird dort noch ungenierter gerast.
Verkehr flüssiger machen
Minister Hofer will mit dieser Maßnahme vor allem eines: "Wir versuchen einfach Maßnahmen zu setzen, um den Verkehr flüssiger zu gestalten, das aber verantwortungsvoll und vorsichtig. Deshalb auch dieser Testbetrieb mit 140 km/h." Roman Kral von den Brucker Grünen kann dieser Idee recht wenig abgewinnen: "Ob nun 130 oder 140 gefahren wird ist eine mehr als entbehrliche Diskussion, die als reines Ablenkungsmanöver von den wirklich wichtigen Themen dient. Wenn ich mehr Durchlässigkeit und Sicherheit auf der Autobahn möchte muss ich das Tempo auf 80 bis 100 km/h beschränken und nicht erhöhen. Das ist wissenschaftlich erwiesen und mit Zahlen untermauert."
Angleichung an Praxis
Ein Polizist aus dem Bezirk Bruck (Name der Red. bekannt) kann dem Vorschlag Hofers hingegen einiges abgewinnen: "Der Vorschlag macht durchaus Sinn. Unsere Kfz-Tachos sind nicht geeicht, daher gibt es auch die Toleranzgrenze von zehn Prozent. In der Praxis bedeutet das, dass viele mit eigentlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Im Sinne der Rechtskonformität ist dieser Vorschlag jedenfalls zu begrüßen. Und was spricht gegen eine selektivere Lösung an Autobahnabschnitten, die übersichtlich sind?"


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